Kraftvoll, farbintensiv, dynamisch: Georg Peter Lucks ausdrucksstarke Bildkompositionen faszinieren gestern wie heute. In der breiten Öffentlichkeit sowie bei Sammlern und Galeristen schuf sich der Prättigauer vor allem mit seinen grandiosen Landschaftsmalereien einen Namen. Lucks Werk beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Malerei und auf die lebenslange Auseinandersetzung mit der geliebten Prättigauer und Bündner Landschaft. Vielmehr wirkte der ehemalige Primarlehrer, welcher später an der Kunstgewerbeschule Basel das Zeichenlehrerdiplom erwarb und sein Wissen an mehreren Mittel- und Kantonsschulen weitervermittelte, sein Leben lang auch als Illustrator. In diesem Kontext entstanden drei liebenswerte humor- und fantasievolle Bilderbücher für Kinder sowie ein Malbuch. Nur wurden sie nie verlegt.
Wahre Schätze gehoben
Georg Peter Luck (1920–1995) war Maler, Grafiker, Schriftsteller und Philosoph. In diesem Frühjahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Für die Nachkommen Grund genug, die Schätze, welche am Heidweg Nr. 3 in Klosters ruhen, «unter die Leute zu bringen», wie es Bettina Thöny-Luck ausdrückt. «Wenn wir das jetzt nicht an die Hand nehmen, dann macht es keiner mehr», sagte sich die frischgebackene Pensionärin, welche bis in diesem Sommer an der Musikschule Prättigau Keyboard unterrichtete. «Irgendwann nach dem Tode meines Vaters standen meine Mutter Bina und ich im Atelier. Das heillose Durcheinander von Bildern, Zeichnungen, Farbutensilien und Büchern musste aufgeräumt werden. Und wir haben angepackt. Jeweils am Mittwochnachmittag, so wie es meine Lebenssituation es eben erlaubte», so die Tochter des Künstlers. Die Werke wurden katalogisiert, nach Technik, Grösse und Datum und fotografiert. «Ich hatte jedes Bild mindestens einmal in der Hand. Mutter hat zu einigen Werken und Schaffensphasen ihre persönliche Geschichte erzählt. Diese Erlebnisse haben mich manchmal sehr berührt und mich vor allem meiner Mutter nähergebracht, aber auch dem Wesen meines Vaters.» Dieser habe sich den vier Kindern gegenüber eher wortkarg gegeben, erinnert sich Bettina Thöny.
«Durch die Arbeit im ehemaligen Atelier fand ich einen vertieften Zugang zu den Werken meines Vaters und es störte mich, dass diese im Atelier brach liegen. So auch geschehen mit den vier Kinderbüchern.» Mit Unterstützung der Familie, allen voran Schwester Anna Maria Thöny-Luck, machte sich Bettina Thöny daran, die Kinderbücher endlich ihrer Bestimmung zuzuführen.