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Die Schule Luzein empfängt besonderen Besuch

Zentralschulhaus Pany.
Zentralschulhaus Pany. Bild: zVg
Der Vorsteher des Bündner Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements – Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini – besuchte am letzten Freitag die Schule in Pany. Begleitet wurde er vom für Luzein zuständigen Schulsekretär, Herr Valerian Schaniel. Die Gäste wurden von Gemeindepräsident Christian Kasper und der Schulleiterin, Jeannette Meier Valer, empfangen.

Nach dem Besuch in zwei Schulklassen fand sich Gelegenheit, beim schulinternen Mittagstisch von den Eindrücken zu erfahren. Jon Domenic Parolini stand den Lehrkräften und Begleitpersonen für Fragen und ein kleines Interview zur Verfügung. Thema war die Teilrevision des Bündner Volksschulgesetzes. Nach dem Fahrplan gefragt, meinte Parolini, dass im Grossen Rat viele und vielfältige Vorstösse in alle Richtungen hängig seien. Eine Prognose sieht die Vernehmlassung auf Anfang 2023 vor, die Behandlung im Grossen Rat im Sommer 2024 und die Inkraftsetzung im 2025. Prioritär sind Verbesserungen im Kindergartenbereich in Bezug auf Entlöhnung und Harmonisierung mit den Schulen. Er befürchtet aber, dass die Vorlage mit zusätzlichen Forderungen überladen werden könnte.

Besucher in der Schule (von links: Gemeindepräsident Christian Kasper, Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini, Schulleiterin Jeannette Meier Valer, Schulinspektor Valerian Schaniel). Bild: zVg

Besichtigung des Schulhauses

Zum Schluss des Besuchs stand die Besichtigung der Einrichtungen im Schulhaus an. Bei der Sanierung des Schulhauses wurde die Küche verlegt und neu ausgebaut. Die beiden Schulköchinnen sind sehr zufrieden mit ihrem modernen Arbeitsplatz. Die ehemalige Küche wurde zum Religionszimmer umfunktioniert und steht über Mittag für das betreute Lernen zur Verfügung. Der Schulhaus-Abwart zeigte die neue Holzschnitzel-Heizung, welche nicht nur das Schulhaus, sondern auch einige der umliegenden Liegenschaften mit Wärmeenergie versorgt. So endete der Besuch von Regierungsrat Parolini mit einem dicken Kompliment an die Gemeinde Luzein und die verantwortlichen Behörden und Personen für die beispielhafte Umsetzung des Lehrplans-21 und die innovative Gestaltung des Schulbetriebs.

Besucher in der Schule (von links: Gemeindepräsident Christian Kasper, Schulleiterin Jeannette Meier Valer, Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini, Schulinspektor Valerian Schaniel). Bild: zVg

Hier finden Sie das ganze Interview mit Jon Domenic Parolini

Weshalb Ihr Besuch gerade hier, in der Gemeinde Luzein?
Ich habe in den letzten Jahren – welche unsere Schulen mit Corona vor besondere Herausforderungen stellte – verschiedene Schulen in verschiedenen Gebieten besucht. Im grenznahen Roveredo, im Lugnez, wo ich die zwiespältigen Erfahrungen mit dem Fernunterricht kennenlernte und letzte Woche war ich in Chur. Vorletztes Jahr in Klosters und die EMS und das Bildungszentrum Palottis in Schiers waren schon Besuchsziel. So bot sich ein Besuch in der Mitte des Prättigau auf der Sonnenterrasse geradezu an.

Was hat Sie im Zentralschulhaus in Pany beeindruckt?
Der Besuch hier hat mich sehr beeindruckt: natürlich bekam ich die Misstöne bei der Aufhebung des Schulbetriebs in St. Antönien auch mit. Aber andererseits ist die Organisation des Schulbetriebs der Gemeinde Luzein für mich schon speziell. Wie die Gemeinde es eingerichtet hat, dass Kindergärtler und Schulkinder aus allen Fraktionen – in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben – das zentrale Schulhaus in Pany erreichen, das Angebot des Mittagstischs – oftmals mit mehr als 30 Kindern – und das anschliessende betreute Lernen sind hier perfekt geregelt.

Was nehmen Sie aus diesem Besuch für Ihre Amtstätigkeit als Bildungsdirektor mit?
Wie eine einzelne Gemeinde, in Übereinstimmung mit übergeordnetem Recht, mit Innovationsgeist, Überzeugungsarbeit Infrastrukturen und ein System geschaffen hat, welches auch in einer komplexen Situation alle Bedürfnisse des Bildungsbereichs abdeckt. Hier wurde aus dem Lehrplan-21 bereits sehr viel umgesetzt.

Wo sehen Sie Potential für die Schule im Kanton und auch für die Schule hier?
Was heisst Potential im Zusammenhang mit der Volksschule? Dieses Potential entwickelt sich immer wieder neu. Die gesellschaftlichen Veränderungen machen vor der Schule nicht Halt, Anpassungsfähigkeit und Bereitschaft zum Wandel im Bildungsbereich sind unabdingbar. Die Schule ist so stets in Bewegung und es gilt, Signale und Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und Veränderungen frühzeitig einzuleiten.

  • Besuch in der 6. Klasse von Laura Horst und Kevin Hallauer. Bild: zVg
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  • Auch interessante und anspruchsvolle Projekte beschäftigen die Schüler in Pany. Bild: zVg
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  • Die Schulkinder beim Mittagstisch. Bild: zVg
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  • Auch die Besucher fassen ihr Mittagessen selbst. Bild: zVg
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Peter Müller