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Gesundheit
13.02.2022

«Die wesentlichen Dinge wurden wieder in den Vordergrund gerückt»

Bild: Milena Rominger
Die rund zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie hat uns alle zum Denken gebracht. Wir haben gesehen, wie schnell sich die Natur erholt, sobald wir weniger fliegen, fahren und konsumieren. Doch wie wird es nach der Pandemie aussehen? Werden wir in alte Muster zurückfallen und die natürlichen Ressourcen weiter ausbeuten? Was konnten wir aus der Pandemie lernen, und was nehmen wir davon in die Zukunft mit? Milena Rominger im Gespräch mit Tobias Rominger über die Folgen der Pandemie.

Tobias Rominger lebt seit rund 20 Jahren in der Schweiz. Er konnte sich gut mit der einschränkenden Pandemie arrangieren. Nicht zuletzt, weil er selbst mit wenig zufrieden ist und gut auf Annehmlichkeiten wie auswärts essen oder schwimmen gehen verzichten kann. Das und weniger weite Strecken in die Ferien mit dem Wohnwagen fahren seien das Einzige, worauf er seit Beginn der Pandemie habe verzichten müssen.

Die Familie ist wichtig

«Durch die Einschränkungen bin ich mehr in der naheliegenden Natur unterwegs. Weil Reisen über die Grenze schwierig geworden ist, und man sich laufend über den aktuellen Stand informieren muss, habe ich die letzten Jahre in der Schweiz Ferien gemacht. Leider konnte ich meine deutsche Familie nicht oft besuchen.» Das sei ein grosser Nachteil. So stelle man fest, wie wichtig die eigene Familie sei.

Das Beste daraus machen

Das eigene Land hat einiges zu bieten, denn: «Auch hier gibt es schöne Flecken, die darauf warten, entdeckt zu werden.» Schade sei es schon, dass er seinen Sehnsuchtsort Schottland nicht besuchen könne, oder es nur erschwert möglich sei. Dennoch nütze es der Umwelt, wenn er weniger Strecken mit dem Auto mache. «Ich kann die gegebenen Situationen gut annehmen, wie sie sind. Es ist halt so, wie es ist, und ich mache das Beste daraus.»

Fokus aufs Haus

«In dieser Zeit habe ich mich mehr um mein Daheim gekümmert», sagt Tobias der gerade umgezogen ist. Jetzt halte er Hühner und könne denen einiges an Küchenabfällen verfüttern. Dazu bekomme er frische Eier. Ein positiver Aspekt gegen Food Waste. Dass das eigene Daheim von vielen mit Aufmerksamkeit beschenkt werde, das sehe man an den Baumärkten. Man bekomme nicht mehr einfach alles. Es gebe Lieferengpässe, und man müsse manchmal lange auf etwas warten.

«Durch die Pandemie schätze ich noch vielmehr, was ich habe. Die Natur zum Beispiel und einen sicheren Job. Ein schönes zu Hause und die Familie. Die wesentlichen Dinge wurden wieder in den Vordergrund gerückt. Diese Erkenntnis möchte ich mit in die Zukunft nehmen.»

Aus dieser Reihe wird nächste Woche das letzte Gespräch erscheinen.

Milena Rominger