«Die Show wird aus unserer Sicht oft unterschätzt», sagt Moritz Vieli von der Zizerser Band Head Smashed. «Viele Bands perfektionieren ihre Spielweise bis ins allerkleinste Detail und liefern einen makellosen Sound ab, vergessen aber das Bühnenbild komplett. Da Liveshows aber eben keine Radiomusik sind, ist es aus unserer Sicht wichtig, auch was fürs Auge zu bieten und das Publikum zu unterhalten.» Als Beispiel nehme er immer die Band Volbeat an grossen Festivals, die früher durch fette Licht- und Pyroshow beim Publikum gepunktet habe. Heute sei davon wenig geblieben. «In den letzten Jahren haben sie diese aber leider wegrationalisiert. Die Jungs spielten einfach einen Song nach dem anderen. Das Ganze mit ein bisschen Interaktion mit dem Publikum dazwischen. Aber ansonsten kein besonderes Licht, keine Pyro, keine Bühnenrequisiten, nix.» Das sei bereits nach einer halben Stunde eintönig und auch ihm als Fan der Band sei aufgefallen, dass das Publikum nach 60 Minuten bereits deutlich geschrumpft sei, worauf sogar er sich lieber ein Bier geholt habe. Das Funpunktrio lässt die Show nie aus den Augen. «Wir versuchen hier, gerade im Newcomer-Bereich einen anderen Weg zu gehen und mit der Bühne zu spielen. Dazu stellen wir aufwendig gestaltete und synchronisierte Lichtshows auf, ergänzt mit Video auf Leinwänden und unseren wunderschönen Gesichtern.»
Umpolung für die Show
Die Band, die vor der Pandemie viel mit ihren Liveshows unterwegs war, hatte irgendwann mal das Schleppen von schweren Gitarren- und Bassamps satt und hat die Soundanlage komplett wegrationalisiert. «Irgendwann sind wir zur Erkenntnis gekommen, dass man mit der Lautstärke unserer Musik ein Monitoring für die Künstler nicht brauchbar aufsetzen kann und haben komplett auf ein In-Ear-System gewechselt. Unsere Verstärker für Bass und Gitarre wurden durch digitale Profiler-Amps ersetzt und schon hört man in unserem Bandraum eigentlich nur noch das Schlagzeug und dazwischen den Gesang.» Das mache jeden Besuch im Proberaum von Kolleginnen und Kollegen automatisch zu einem Kopfhörerkonzert, sagt der in Grüsch wohnhafte Moritz Vieli
schmunzelnd. Für das richtige Gefühl werde schon noch was unternommen. «Fairerwaise muss ich sagen, dass wir noch einen anständigen Subwoofer mitlaufen lassen, damit der Bauch noch was von den Vibrationen hat.» Was die drei Jungs Roman Wilhelm, Patrick Däscher und Moritz Vieli bei den Verstärkern eingespart haben, sei in die Licht- und Video-Anlage geflossen. «Hier haben wir ordentlich aufgerüstet und im fünfstelligen Bereich investiert. Vor allem die Ultra-Kurzdistanz-Beamer mit den rear-projection screens für kleinere Bühnen gingen stark ins Geld.»