Ein bisschen schläfrig wirkt Rinaldo Collenberg, der von allen meist «Rini» genannt wird, am Donnerstagmorgen noch. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn er sorgt bei der Guggenmusik Schattahöggler als Trommler für die nötige Schlagkraft und ist bei unserem Treffen, einen Tag nach dem Aschermittwoch, natürlich noch mitten in der Regeneration. Über sein Gesicht huscht ein Lächeln, als ich die Werkhalle der Glaserei CT betrete, denn über sein kreatives Schaffen spricht der 41-Jährige gerne.
Lieber Handwerker
Ursprünglich die Lehre gemacht hat Rini bei der Giesserei in Chur als technischer Modellbauer. Habe dann aus gesundheitlichen Gründen aber die Branche gewechselt und die Handelsmittelschule absolviert. Durch Vitamin B wurde Collenberg der Einstieg bei der Raiffeisen Bank im Dorf ermöglicht, wo er acht Jahre lang blieb. Doch glücklich als Banker wurde er nicht. «Ich bin ein Handwerker und muss immer was zu tun haben. Aus diesem Grund habe ich damals neben der Arbeit in einer alten Schreinerei ein Atelier eingerichtet und als Ausgleich Skulpturen hergestellt. Wenn ich schon auf der Bank arbeite, dachte ich mir, dass ich mir zumindest dies als Hobby leiste.» Als dann 2015 die Glaserei CT AG von der Ringstrasse Chur in die Industriezone nach Untervaz zog, durfte Rinaldo Collenberg weiterhin bleiben und durch die neue Firma im gleichen Gebäude taten sich schon bald Türen auf, von denen der Künstler nie zu träumen gewagt hätte.