Zahlreiche Berggemeinden stehen vor grossen Herausforderungen – sei es beispielsweise, weil das alpine Gelände Schutzmassnahmen gegen Steinschlag, Lawinen oder andere Naturkatastrophen verlangt und daneben alte Wasserleitungen und Reservoire repariert werden müssen, oder sei es, weil Zugangs- und Waldstrassen ausgebaut und Schulhäuser oder Altersheime saniert werden müssen. Finanzschwache Berggemeinden können dabei an ihre Grenzen stossen. In solchen Fällen bietet dann unter anderem auch die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden Hand an. So geschehen auch bei der Gemeinde Luzein, der die Patenschaft im Rahmen ihrer Gesamtmelioration, die ein Generationenprojekt ist, vorerst einen Betrag in Höhe von 100 000 Franken entrichtet hat. Dies mit der Begründung, dass bei diesem weitsichtigen Projekt durch die Vereinfachung der Eigentümerstrukturen und die Modernisierung des Wegnetzes Grundlagen für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft geschaffen werden. Insgesamt bedeute dies eine Aufwertung der Landwirtschaft und der Pflege von Kulturland und damit verbunden steige auch die Attraktivität der Gemeinde.
Grundsatzentscheid der GV
«Für den Start einer derart umfangreichen Melioration braucht es die Zustimmung zum Grundsatzentscheid durch die Gemeindeversammlung», erklärt Christian Kasper seines Zeichens Gemeindepräsident von Luzein, die rund 1610 Einwohner:innen zählt. «Daran sind schon einige zukunftsweisende Projekte gescheitert, was dann zu massiven Verzögerungen geführt hat.» Bis mit der ersten Bauetappe Luzein–Mittelberg, wobei der miserable Zustand des Weges hervorzuheben sei, habe begonnen werden können, habe der Prozess etliche Jahre in Anspruch genommen, führt Kasper aus. Den Grundsatzentscheid fällte die Gemeinde im April 2005. Danach erfolgte die Projektphase mit den verschiedenen Planauflagen. Worauf laut Gemeindepräsident wie bei solchen Projekten üblich auch Einsprachen eingegangen sind. Die Behebung dieser Einsprachen habe dann wieder sehr viel Zeit in Anspruch genommen, wodurch der Zustand der Zufahrtsstrassen zu den verschiedenen Landwirtschaftsbetrieben und Dauerwohnbauten nicht besser geworden sei.