Troxlers Tour startet jeweils in Furna (1409 m). Vom Hinterberg führt seine Route zuerst gemütlich durch ein Waldstück. Danach folgt ein kurzer Abschnitt über ein offenes Feld vorbei am Untersäss bevor es nochmals in den Wald führt. Noch vor dem Obersäss ist die Waldgrenze erreicht und die Wegführung folgt dem Ostgrat auf den 2058 m hohen Fadeuer. Die Tour liesse sich derzeit gut mit dem naheliegenden Wannenspitz verbinden und beeindruckt durch variantenreiche Abfahrten zurück nach Furna.
Urban Troxler, der mit seiner Ehefrau Daniela in Schiers lebt, ist nicht nur Rekordhalter, was die Anzahl an Besteigungen des Fadeuers betrifft. «Von 1979 bis 2019 unterrichtete ich an der EMS Zeichnen, Gestalten und Kunstgeschichte. Mit 40 Jahren Dienstzeit als Lehrer bin ich zusammen mit einer ehemaligen Violinlehrerin ebenfalls eine Art Rekordhalter.» Der Stadtzürcher, den es mit 25 Jahren als Lehrer nach Schiers verschlagen hat, erinnert sich: «Als Junglehrer an der EMS war ich damals nur vier Jahre älter als die älteste Schülerin.» Der berg- und naturbegeisterte Troxler nutzte in seiner Freizeit jede Gelegenheit, um die Bergwelt des Prättigaus zu erkunden. «So nahm ich jeweils mit meiner Vespa Wald- und Alp-wege unter die Räder und fuhr soweit hinauf, wie es erlaubt war.» Schon als Bub faszinierten ihn die Berge. «Von unserem Balkon in Zürich Höngg konnte man das Alpenpanorama in der Ferne erkennen. Dieses zog mich magisch an und löste eine schwer beschreibbare Sehnsucht aus.» Als Kind nahm ihn sein Vater mit in die Berge. Später unternahm er anspruchsvolle Berg- und Klettertouren mit seinen Kameraden.
Alle 4000er erklommen
So bestieg er unter anderem alle 4000er-Gipfel der Schweiz. Das sind 48 Berge an der Zahl. Dies machte Lust auf mehr. Es lockten die hohen Gipfel Südamerikas (Alpamayo 5947 m). Natürlich konnte Troxler der Faszination der Bergriesen im Himalaya-Gebiet nicht widerstehen. So bestieg er mehrmals das Dach der Welt. Von den Riesen über 8000 Meter erreichte er 1997 den Manaslu-Westgipfel (8020 m). Und bereits zuvor, 1992, versuchte er sich am Makalu (8485 m). Der passionierte Snowboarder reiste später zum höchsten Berg im Iran. Dort zog er am über 5600 Meter hohen Damawand seine Linien in den Schnee. Neben all den prestigeträchtigen Bergen steht der unscheinbar anmutende Fadeuer in einem seltsamen Kontrast.