Home Region Schweiz/Ausland Sport Agenda Magazin
Luzein - St. Antönien
03.05.2022
02.05.2022 11:24 Uhr

Neues Kinderbuch aus dem Prättigau

Jana Hartmann ist überrascht vom Erfolg ihres Kinderbuches.
Jana Hartmann ist überrascht vom Erfolg ihres Kinderbuches. Bild: C. Imhof
Den Titel «Auf der Suche nach dem grossen Abenteuer» trägt das erste Buch von Jana Hartmann. Dieses hat die 15-Jährige innerhalb weniger Monate nicht nur geschrieben, sondern gleich auch selbst illustriert. Die lange Warteliste bei den Vorbestellungen zeigt, dass sie mit der Geschichte irgendwie einen Nerv getroffen hat.

Vor kurzem mussten die Schü-ler:innen der Oberstufe Küblis ihre Abschlussarbeiten abgeben. Neben einer selbstgemachten Sitzbank, einem restaurierten Töffli und einer Kiste für an den Traktor ist ausserdem ein Kinderbuch entstanden. Dieses hat die Luzeinerin Jana Hartmann geschrieben und gemalt.

Mit eigenem Stil punkten

Zum Thema Kinderbuch sei Jana Hartmann vor allem durch ihre zukünftige Tätigkeit gekommen. «Ich beginne im August eine Ausbildung als FaBe in der Kita Maienfeld. Da mich die Arbeit mit Kindern immer schon begeistert hat, dachte ich mir, ich lasse das gleich in meine Abschlussarbeit einfliessen.» In ihrem Buch erzählt sie die Geschichte von den beiden Freundinnen Elani und Valea, welche gemeinsam das Geheimnis der Schatzkarte lüften. Es sei ihr wichtig gewesen, keine alltäglichen Namen für ihre Figuren zu nehmen. Deshalb hören ihre Elefantin und die weibliche Giraffe eben auf diese speziellen und vielleicht auch noch unbekannten Namen. Auch nicht gerade alltäglich ist der Umstand, dass eine Autorin ihr Kinderbuch wie Jana selber malt. «Ich habe schon immer gerne gemalt und mit dem Papier und diesen Caran d’Ache- Stiften habe ich eine Technik gefunden, die die Farben miteinander verschwimmen lässt», sagt sie und zeigt gleich mal, wie das Papier ihren unverkennbaren Stil unterstützt. Es wirkt authentisch und man sieht sofort, dass hinter ihren Bildern echte Handarbeit und kein Nachbessern am Computer steckt. «Dafür, dass mein Buch eben so echt und unverfälscht aussieht, erhalte ich viele Komplimente.»

Ab August beginnt die Luzeinerin eine Ausbildung als FaBe. Bild: zVg

Ein Abschlussprojekt mit Nachhall

Aber für ein solch rundes Abschlussprojekt habe es natürlich schon auch Unterstützung von aussen gebraucht, sagt die Neuautorin. «Vor allem eine Kindergärtnerin hat mir sehr geholfen bei der Geschichte. Sie hat selber schon Bücher veröffentlicht und konnte mich somit in vielen Belangen unterstützen.» Sie habe Jana auch das sogenannte Schneeflockenmethode/Prinzip beim Schreiben empfohlen, welches ihr sehr beim Aufbau der Geschichte geholfen habe. Ausserdem habe sie mit einer Lektorin zusammengearbeitet, die ihr bei den Texten unter die Arme gegriffen hat. Mit dem Endprodukt ist Jana sehr zufrieden. Eine einfach verständliche Sprache zu finden, sei nämlich gar nicht mal so einfach gewesen. «Die Texte finde ich wirklich sehr gelungen. Bei den Zeichnungen hätte ich hin und wieder gerne etwas mehr Zeit zur Verfügung gehabt und drum sind ein paar wenige nicht gar so detailliert ausgefallen, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte.» Überrascht ist die Autorin auch ein bisschen von den positiven Rückmeldungen. «Ursprünglich wollte ich ja nur ein Exemplar drucken, aber dann haben immer mehr Leute angefragt und jetzt sind sogar schon die zehn Bücher, die wir drucken liessen, alle weg, so dass ich bald nachdrucken muss. Lustigerweise bestellen auch Leute, um es weiter zu schenken, da es eben nicht gerade alltäglich ist.» Es ist in der Tat eindrücklich zu sehen, was die junge Kreative innerhalb von knapp 150 Stunden hingezaubert hat. Sehr viel Einsatz habe sie für ihr Buch auch in der Freizeit geleistet. «Wir hatten pro Woche je zwei Lektionen à 45 Minuten zur Verfügung, den Rest habe ich in meiner Freizeit geschaffen.» Neben dem Kinderbuch selber ist das zudem eine umfassende Dokumentation, die von Start der Planungsphase im Dezember 2021 bis zum Druck des Buches vor wenigen Wochen dokumentiert. Welche Note ihr Abschlusswerk erhalten werde, komme erst in den nächsten Wochen raus, wenn sie die Präsentation vor der ganzen Klasse durchhabe. Ob die Luzeinerin nochmals ein Kinderbuch schreibt und malt, kann sie aktuell nicht beantworten, denn sie wisse nicht, wie viel Zeit sie für Projekte dieser Art während der Ausbildung habe. Was sie aber sicher mache, ist das Buch nachdrucken. Ob sie 20 oder vielleicht sogar gleich 100 Exemplare bestellt, hänge ganz von den Vorbestellungen ab. Aber wie es momentan aussehe, sei es gar nicht mehr so unrealistisch auch Bücher im dreistelligen Bereich absetzen zu können. Bestellt werden kann das Buch von Jana Hartmann direkt per Mail an hartmann.jana@gmx.ch.

Neben dem Text hat Jana Hartmann ihr Buch auch selber illustriert. Bild: C. Imhof
Christian Imhof