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Maienfeld
08.05.2022

Zuwachs bei Städtli-Markt-Genossenschafter:innen

Geschäftsführer Marcel Benz mit neuem Vorstandsmitglied  Sonja Boppart.
Geschäftsführer Marcel Benz mit neuem Vorstandsmitglied Sonja Boppart. Bild: Städtli-Markt
Der Städtli-Markt in Maienfeld konnte in den vergangenen Jahren den Umsatz stetig steigern und neue Kunden dazugewinnen. Immer mehr regionale Produkte finden den Weg in die Regale und die warmen Snacks über Mittag erfreuen manchen Handwerker.

Der Laden im Städtli Maienfeld hat eine lange Geschichte. 1888 wurde der Bauernverein als Genossenschaft gegründet und der Laden durch diesen betrieben. Der einstige Standort ist nur wenige Meter vom heutigen Städtli-Markt entfernt auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Ein Schriftzug an der Fassade erinnert noch heute an den «Bauernverein».

In späteren Jahren betrieb der VOLG bereits am heutigen Standort den Laden. 2009 entschied sich die Genossenschaft, mit dem Spar zusammenzuarbeiten.

Reichhaltiges Angebot

Der Städtli-Markt bezieht 90 Prozent der Waren von der SPAR Handels AG. Für die restlichen zehn Prozent werden vor allem regionale Lieferanten berücksichtigt. So erblickt der Kunde bereits im Eingangsbereich neben den traditionellen lokalen Produkten wie Birnbrot und Salsiz, einheimischen Essig, Safran, Gin und vieles mehr. Capuns wird es auch bald geben. Fast alle lokalen Winzer sind vor Ort vertreten. Weitere regionale Produzenten sind jederzeit willkommen, ihre Produkte anzubieten.

Das reichhaltige Angebot auf 300 Quadratmetern umfasst Lebensmittel, Getränke, Haushaltsartikel, Waschpulver, Papeterieartikel, Tierfutter und vieles mehr. Hervorzuheben sind die Frischelieferanten von Früchten und Gemüse, die Firma Beiner AG in Landquart und Familie Good vom Lindenhof Mels, welche täglich die Ware frisch anliefern.

Geschätzt werden sowohl die warmen und kalten Snacks, die verschiedenen Salate und Sandwiches als auch die langen Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr (Samstag bis 17 Uhr).
Zur Kundschaft zählen vor allem Einheimische, «Ur-Maienfelder» wie auch Neuzuzüger, Schülerinnen und Schüler, Studenten der ibw und viele Handwerker. Auch Auswärtige aus der Nachbarschaft tätigen regelmässig Einkäufe im Städtli-Markt. Und so ergibt sich zwischen den Regalen oft auch ein kurzer «Schwatz». Ladenleiter Marcel Benz geniesst solche Begegnungen im Laden.

Engagierter Geschäftsführer

Marcel Benz ist seit vier Jahren Geschäftsführer des Städtli-Marktes und die treibende Kraft. Der 57-jährige Rheintaler kennt den Detailhandel gut. Seit 40 Jahren ist und war er in verschiedenen Funktionen tätig. Als Marktleiter in der Migros, als Verkaufsleiter im Aussendienst bei VOLG oder als Ladenleiter in verschiedenen Coop-Filialen. Auch einen Abstecher in die Behindertenbetreuung wagte er, doch schon bald vermisste Marcel Benz die Kundschaft. Als Geschäftsführer im Städtli-Markt schätzt er den Kontakt zu den Kunden und eine gewisse Freiheit in der Sortimentsauswahl. Auch ist er froh und dankbar, auf ein tatkräftiges Team zählen zu können. «Die Tätigkeit als Geschäftsführer des Städtli-Marktes ist für mich Arbeit und Hobby zugleich», sagt Benz zufrieden.

Generalversammlung der Genossenschaft

Die Generalversammlung der Städtli-Markt-Genossenschaft konnte kürzlich im Heidhof in Maienfeld durchgeführt werden. 57 Genossenschafter sind der Einladung des Vorstandes gefolgt. Präsident Seppi Rüttimann berichtete, dass die starken Umsätze der Vorjahre erneut übertroffen werden konnten und der Umsatz 2021 erstmals auf über drei Millionen Franken gestiegen ist.

Dennoch resultierte ein Verlust von 42 000 Franken. Dieser ist vorwiegend auf die restriktive Abschreibungspraxis zurückzuführen. Der Höhepunkt des Jahres war der erfolgreiche Ladenumbau. Erfreulich war, dass der Städtli-Markt während der Umbauarbeiten kaum Umsatzeinbussen hinnehmen musste. Der Verkauf im Klostertorkel-Provisorium verlief mehr als zufriedenstellend. Spürbar war auch, dass während der Pandemie wieder vermehrt lokal eingekauft wurde. Weniger lukrativ ist jedoch der Betrieb der Poststelle. Früher musste der Kunde die Briefe und Pakete selbst wiegen und frankieren. Das neue Postmodul mit Vollservice ist personalintensiver und die Entschädigung durch die Post massiv geringer. An der Versammlung neu in den Vorstand gewählt wurde Sonja Boppart.

Das Interesse der Maienfelder:innen, ihren Städtli-Markt zu erhalten, ist nach wie vor hoch. Dies zeigt der Anstieg des Genossenschaftskapitals. 23 zusätzliche Genossenschafter:innen konnten 2021 gewonnen werden. Weitere Genossenschafter:innen sind jederzeit willkommen. Ein Genossenschaftsanteilschein kostet 1000 Franken.

Grosser Pflanzenmarkt im Mai

Anfang Mai findet auf dem Städtliplatz ein grosser Pflanzenmarkt statt. Organisiert wurde dieser vom Städli-Markt in Kooperation mit den Gärtnereien Gensetter, Landquart und Kurth, Malans. Noch bis zum 7. Mai oder je nach Wetter eventuell noch länger, können Geranien, Sommerflor, Gemüsesetzlinge, Pflanzenerde und Inko Pflanzenkohlenerde aus Maienfeld gekauft. Auch nach dem Blumenmarkt wird weiterhin ein reduziertes Sortiment an Gartenpflanzen angeboten. Blumensträusse und eine kleine Auswahl an Pflanzen verkauft der Städtli-Markt das ganze Jahr.

Künftig auch online einkaufen?

Bequem von zuhause aus bestellen und die vom Verkaufsteam bereitgestellten Einkäufe im Laden abholen oder nach Hause liefern lassen? Dies soll gemäss Marktleiter Benz schon bald Realität werden, die Vorbereitungen dazu laufen. Erfahrungen mit einem Hauslieferservice konnte das Städtli-Markt-Team in der Pandemiezeit bereits sammeln.

Spar oder Städtli-Markt?

Der Laden mitten im Städtli Maienfeld hat schon einige Male seinen Namen gewechselt. Nach Auskunft von Genossenschaftspräsident Seppi Rüttimann betreibt die Genossenschaft den «Städtli-Markt». Für ihn ist aber nicht wichtig, wie die Leute «ihren» Laden nennen. «Einige unserer Kundinnen und Kunden – vor allem ältere Maienfelder – gehen zum Einkaufen noch immer in den ‹Buuraverein›, viele Kundinnen und Kunden gehen in den ‹Spar› oder in den ‹Städtli-Markt› und andere gehen ganz einfach ‹zu Marcel›. Egal, wie man das Einkaufen im Städtli nennt, Hauptsache die Kundinnen und Kunden freuen sich, in den Städtli-Markt zum Einkaufen zu kommen», so Rüttimann weiter.

Eveline Scheidegger