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Schiers
21.05.2022

Und sie bleiben doch drin

Die gesamte GPK und auch fast der ganze Gemeindevorstand war am Sonntag dabei.
Die gesamte GPK und auch fast der ganze Gemeindevorstand war am Sonntag dabei. Bild: C. Imhof
Der 15. Mai 2022 wird wohl als klassischer Wahltag in die Geschichtsbücher eingehen. Auf eidgenössischer Ebene wurde über drei Vorlagen abgestimmt, kantonal wurde die Regierung und der Grossrat neu gewählt und auf Gemeindeebene kamen im Prättigau gleich zwei wichtige Angelegenheiten vors Volk. Die sicher emotionalste Debatte seit dem Naturpark Rätikon war das Austrittsgesuch von Schiers aus dem Schulverband Fideris-Furna-Jenaz-Schiers, welches an der Urne ein klares Nein erhielt.

Die Gemeinde Schiers hatte schon im Verlauf der vergangenen Woche per Rundschreiben die Gemeindevorstände und Schulrat mit GPK von Furna, Fideris und Jenaz für einen Versöhnung-Apéro eingeladen. Und doch musste man beim Apéro am Sonntagmorgen um halb zwölf in der Ratsstube der Gemeinde Schiers nicht gross über Platzprobleme klagen. Marianne Flury, die den Schulverband gemeinsam mit Joe Nüesch co-präsidiert, liess sich wie viele andere auch entschuldigen, da das gewählte Datum wie schon oben beschrieben sicher für viele ein eher strenger Tag war. Anwesend war aber die gesamte Geschäftsprüfungskommission des Schulverbandes, von Schiers der Gemeindepräsident mit der Ratskollegin, den Ratskollegen und den Stimmenzählerinnen Claudia Meier, Sonja Strolz, Rosmarie Tschirky, Nena Kuratli, Claudia Tarnutzer, Marie Müller und Ga-
briela Flütsch.

65 Prozent Nein

Gemeindepräsident Thöny liess sich selber überraschen und hat aus diesem Grund extra nicht zuvor auf das Resultat geblickt. Doch die Leserbriefe und auch die Rückmeldungen in den vergangenen Wochen haben ihn erahnen lassen, in welche Richtung die Tendenz gehe. Um die Stimmung noch ein wenig in die Höhe zu halten, gab Thöny zuerst die Resultate der nationalen und kantonalen Abstimmung bekannt und sein Gefühl schien sich zu bewahrheiten. 1830 Personen wären grundsätzlich bemächtigt gewesen über die Kündigung der Mitgliedschaft von Schiers im Schulverband FFJS zu bestimmen. Davon haben 754 Gebrauch gemacht. Von den 735 gültigen Stimmen legten lediglich 257 ein Ja in die Urne. 478 Personen setzten sich für ein Verbleib im Verband ein, was laut Adam Riese oder in diesem Fall laut GPK-Zahlenmensch Walter Hartmann rund 65 Prozent der Stimmen sind.

Jetzt muss was passieren

Dieses eindeutige Ergebnis verursachte bei Joe Nüesch und Ueli Thöny aber keine Niedergeschlagenheit. Erstgenannter erwähnte sogar, dass diese Ausgangslage sehr viel weniger Arbeit für ihn als zuständigen Gemeinderat bedeute. Auch Ueli Thöny zeigte sich als fairer Verlierer und erwähnte, dass die Abstimmung vor allem gezeigt hätte, dass es noch an vielen Orten Unzufriedenheiten und Verbesserungspotenzial gebe. Man müsse jetzt wieder gemeinsam die Arbeit, die seit Januar auf Eis gelegt worden ist, aufnehmen und schauen, wie sich der Schulverband in den nächsten Wochen und Monaten entwickle. Eventuell wäre es sogar sinnvoll, die für die Statutenrevision zuständige Gruppe hüben wie drüben neu zu besetzen, doch in welche Richtung man nun wieder gemeinsam gehen wolle, werde sich bald zeigen.

Ueli Thöny beim Verlesen der Resultate. Bild: C. Imhof
Christian Imhof