Es ist nicht selbstverständlich, dass fünf der Gründungsmitglieder des Vereins Pro Guscha am letzten Wochenende in der ehemaligen Walsersiedlung oberhalb der St. Luzisteig nach 50 Jahren ein Wiedersehen feiern konnten. Man schrieb das Jahr 1972 als Manfred Kuoni, Burk Komminoth, Reto Möhr, Fortunat Ruffner, Peter Zürcher und Konrad Kuoni selig die Zerstörung und den Zerfall der schmucken Bergsiedlung verhindern wollten und dies mit einer gemeinsamen Absichtserklärung besiegelten. Nach diversen Gesprächen mit der Armee und der Stadt Maienfeld konnten sie 1974 den Verein Pro Guscha aus der Taufe heben und die Verfolgung ihrer Ziele auf breiter Basis konkretisieren.
Erfreuliches Wiedersehen
Fünf Jahrzehnte später durften die fünf Gründungsväter am letzten Wochenende im Rahmen eines Vereinsarbeitstages vor Ort stolz auf das Erreichte zurückblicken und im Beisein vieler Kinder gleichzeitig die dritte Pro-Guscha-Generation kennenlernen. Heute zählt der Verein Pro Guscha rund zwei Dutzend Mitglieder.
Bis 1969 bewohnt
Die Guscha – ehemals Mutzen genannt – bildet einen Überrest der ehemaligen Walsergemeinde «Am Berg». Diese bestand aus Stürfis, Vatscherinerberg, Rofels, Bovel sowie Guscha. Während Stürfis und Vatscherinerberg als Siedlungen längst eingegangen sind, wurde Rofels und Bovel 1633 mit der Stadt Maienfeld vereinigt. Auf der Guscha lebten einst bis rund 170 Einwohner, deren Kinder in einer eigenen Schule unterrichtet wurden. Bis Ende 1969 war die Siedlung mit der Familie Mathis Just ganzjährig bewohnt; danach wurden die verlassenen Liegenschaften, inklusive 16 Hektaren Umschwung, vom Bund als Sicherheitszone für den Waffenplatz St. Luzisteig erworben.