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Freizeit
29.06.2022

Kurze Biketouren mit viel Genuss

Was für ein Ausblick!.
Was für ein Ausblick!. Bild: Gaby Meier
Zieht Sie das E-Mountain-Bike-Fahren auch in den Bann? Hier in unserer Gegend wo es nur hinauf und hinunter geht ist dies sehr wahrscheinlich. Wer nun behauptet, es geht ohne «E» – darf das. Aber so richtig in die Pedale treten ist beim E-Biken ja auch möglich. Ob Sie auf den folgenden Touren stark treten oder eher genüsslich fahren ist Ihnen überlassen. Der Akku hält jedenfalls länger, wenn man mit 8 km/h den Berg hinauf fährt und die Gegend bewusst erlebt. Wie heisst’s ?: «Der Weg ist das Ziel».

Davos Platz (Mattastrasse) – Clavadeler Alp – Jschalp – Davos

Der Einstieg befindet sich im Davoser Mattaquartier nahe des Restaurants Brämä (früher «Hänggis»). Nach einer kurzen steilen Strecke findet man sich auf einem Waldweg wieder. Dieser wird südwärts unter die Räder genommen. Oberhalb der Talstation Jakobshornbahn und dem Bolgengebiet geht es durch den Spinnelenwald mit angenehmer Steigung hinauf. Es riecht so richtig gut nach Wald. Die Sommerwärme vertieft den Geruch der Baumharze. Je nach Fahrgeschwindigkeit erreicht man in etwa einer halben Stunde das Berggasthaus Naturfreunde des SAC. Nach einer letzten Biegung sind es nur noch wenige Meter bis zur Schaukäserei und Restaurant Clavadeler Alp. Wer einmal bei der Herstellung von Alpkäse zuschauen möchte, hat hier die Gelegenheit dazu. Die Vorführung findet in der Regel am späteren Vormittag statt.

Ein Zwischenhalt auf dieser Höhe über der Waldesgrenze lohnt sich allemal. Die Aussicht ist fantastisch!

Über einen guten Weg und vorbei an den im Juni blühenden Alpenrosen geht es Richtung Jschalp; der Mittelstation der Jakobshornbahn. Dort stehen sonnengebrannte Walser Maiensässe mit leuchtenden Geranien vor den kleinen Fenstern, als hätten sie gleich ein Fotoshooting für den neuen Ferienflyer.

Der Kiesweg hinunter in den Wald ist hier an zwei, drei Stellen sehr steil. Weniger Mutige steigen vielleicht besser vom Bike und laufen neben diesem ein paar Meter. Die Abfahrt mit dem (E-)Bike führt durch die gleiche Waldpartie wie mit den Skiern im Winter. An manchen Stellen kann man es gut «sausen» lassen. Es lohnt sich auch ab und zu anzuhalten. Durch die Baumlücken entdeckt man schöne Ausblicke auf die Landschaft Davos. Im unteren Teil gelangt man bei einer Holzbrücke auf denselben Weg den man beim bergwärts fahren benutzt hatte. So findet sich der Rückweg leicht.

Hinreise:
Mit der Bahn bis Davos Platz. Über die Talstrasse zurück und beim Hotel Ochsen rechts abbiegen. Etwa 150 m der Mattastrasse entlang. An der rechten Strassenseite nach der Brücke auf den Velowegweiser achten.

Mit dem Fahrzeug: Parkplätze an der Talstrasse beim Kongresshaus. Von dort über die Hertistrasse. Beim Hotel Waldhaus nach rechts und über die Mattastrasse fast bis zum Restaurant Brämä. An der linken Strassenseite auf Velowegweiser achten.

Davos Platz – Frauenkirch – Sertig – Clavadel – Davos Platz

Vom Bahnhof oder der Talstation Jakobshorn fährt man dem Velowegweiser in Richtung Frauenkirch. Anfangs durch bewohntes Gebiet, danach dem Landwasser- Fluss entlang bis zum Pferdehof in Frauenkirch. Dort geht’s der Strasse nach oder durch den Wald Richtung Sertig Dörfli. Es lohnt sich beim Hotel Walserhuus über die Kiesstrasse zum Wasserfall zu fahren. Das letzte Stück zu dem imposanten Naturschauspiel erfordert etwas Fahrtechnik, kann aber gut auch zu Fuss erreicht werden.

Auf dem Rückweg hat man die Möglichkeit über die Fraktion Clavadel zu fahren. Etwas weiter unten an der Sertigstrasse findet sich der Abzweiger zum Wildboden. Entscheidet man sich für diesen, fährt man über einen Naturweg beim ehemaligen Wohnort des Malers Ludwig Kirchner (Museum in Davos) vorbei, wo man bei der «Islä» wieder auf den Veloweg trifft, den man bei der Hinfahrt genommen hatte.

Wählt man bei der Örtlichkeit Mühle den Abzweiger Clavadel gibt’s nach einem kurzen Aufstieg eine rasante Abfahrt bis zur Örtlichkeit «Hof». Dort rechts abgebogen findet man sich ebenfalls auf dem vorigen Hinweg und findet so wieder zurück nach Davos Platz.

«Flusspferd» im Sertig – was Wasserkraft alles zu Stande bringt!. Bild: Gaby Meier

Davos Dorf – Dischma – Davos Dorf

Nur etwas Gemütliches? Dann fahre ich gerne von Davos Dorf aus ins Dischma. Letzten Herbst wollte meine alte Freundin (sie ist nicht so alt, aber wir sind schon ewigs befreundet) endlich mal ein E-Bike fahren. Ich empfahl ihr in einem ortsansässigen Sportgeschäft eines zu mieten – und das tat sie denn auch; was bei ihr nicht immer selbstverständlich ist. Nach Erklärung der Technik und ein paar Fahrversuchen machten wir uns auf den Weg und kamen gut im Dischma an. Ohne Fahrversuche und ausserplanmässige Stopp’s erreicht man den Dürrboden am Ende des Dischmatals in etwa einer Stunde Fahrzeit. Wir hatten zwei Stunden und eine Menge Spass.

Natürlich können vom Dürrboden aus noch anspruchsvollere Touren unter die Bikeräder genommen werden. Wir haben diesmal verzichtet. Aber wer weiss, vielleicht schaffen wir es tatsächlich einmal über das Val Grialetsch zum Flüelapass . . .

Die Abfahrt vom Dürrboden hinunter nach Davos Dorf ist angenehm. Das Strassengefälle ist so gut, dass es die Bremsen nicht zu stark beansprucht. Eben, eine gute Strecke für weniger Geübte und solche die sich vom E-Biken anstecken lassen wollen.

Dürrboden, ganz hinten im Dischma. Bild: Gaby Meier
Gaby Meier