Gegenüber dem Vorjahr konnten nicht zuletzt dank neu ausgebildeter Drohnenpiloten rund 81 Prozent mehr Einsatztage geleistet und so rund 67 Prozent zusätzliche Wiesenflächen abgesucht werden. Dass dabei im Vergleich zur letztjährigen Saison «nur» 18 Prozent mehr Rehkitze gefunden wurden, kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Relativ frühe Mähtermine, als viele Ricken noch trächtig waren, die regional unterschiedliche Entwicklung der Vegetation und das vermehrte Setzen der Rehkitze im Wald sind nur einige davon.
Rehkitzrettung mit Drohnen
Jeden Frühling bringen zahlreiche Rehgeissen ihre Kitze ins hohe Gras, wo sie sich verstecken. Die Rehkitze haben in den ersten Lebenswochen einen Duckinstinkt, welcher sie vor ihren natürlichen Feinden schützt. Dieser Instinkt birgt für Rehkitze aber auch eine tödliche Gefahr: Die Landwirt:innen müssen ihre Wiesen mähen. Dabei kommt es häufig vor, dass ein unentdecktes Rehkitz einer Mähmaschine zum Opfer fällt. Die offizielle Statistik weist im langjährigen Schnitt rund 1’500 durch landwirtschaftliche Maschinen getötete Rehkitze aus. Die Dunkelziffer ist jedoch gemäss Fachleuten noch einiges höher. Man geht in der Schweiz von mehreren tausend getöteten Tieren pro Jahr aus.
Der gemeinnützige Verein Rehkitzrettung Schweiz hat sich die Rehkitzrettung auf die Fahne geschrieben. Er hat zum Ziel möglichst vielen Rehkitzen das Leben zu retten. Die ehrenamtlichen Pilot:innen mit ihren Drohnen und Wärmebildkameras sind in der Lage Rehkitze effizient zu finden. Dabei wird intensiv mit Jäger:innen und Landwirt:innen zusammengearbeitet.
Um in Zukunft das Angebot von Rehkitzrettung Schweiz noch flächendeckender erbringen zu können, werden jährlich neue Rettungsteams ausgebildet. Ab August 2022 werden daher wieder Informationsveranstaltungen in der ganzen Schweiz durchgeführt. Die Daten und Veranstaltungsorte sind unter folgendem Link abrufbar.