Home Region Schweiz/Ausland Sport Agenda Magazin
Magazin
18.08.2022

Transport, Informatik und Robotik

4.-Klässlerin Carmen mit Marissa in Aktion.
4.-Klässlerin Carmen mit Marissa in Aktion. Bild: PH Graubünden
60 interessierte 3.- bis 9.-Klässler:innen aus Graubünden und anderen Kantonen, haben sich während ihrer Ferien eine Woche lang mit der digitalen Welt auseinandergesetzt. Sie haben sich den unterschiedlichen Programmiersprachen gewidmet und dem Roboter Schritt für Schritt Leben eingehaucht. Dabei sind die Kinder und Jugendlichen von Studierenden und Dozierenden der ETH Zürich und der Pädagogischen Hochschule Graubünden im MINT-Zentrum der PH Graubünden unterrichtet worden.

Das von der Pädagogischen Hochschule Graubünden initiierte und mit der ETHZ in Kooperation durchgeführte Projekt wurde auch in diesem Jahr durch ein CAMP für interessierte Lehrpersonen ergänzt. Das zweitägige i-CAMPs Teacher ist so aufgebaut, dass konkrete Lernmaterialien gezeigt werden, welche den Aufbau von Kompetenzen in Informatik und denjenigen in den Unterrichtsfächern gleichermassen ermöglicht. Kinder und Erwachsene tauschen sich während den beiden Tagen regelmässig aus und lernen voneinander. Die Projektleiterin, Lilian Ladner, beschreibt die gemeinsame Zielsetzung folgendermassen: «Es sollen nicht nur unsere angehenden Lehrpersonen von den fachlichen und fachdidaktischen Inputs im Bereich Informatik profitieren können, sondern auch unsere erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer. Die problemorientierte Aufgabenstellung steht im Zentrum. Uns ist wichtig, aufzuzeigen, dass Informatik mit den Fächern Natur, Mensch und Gesellschaft oder mit Mathematik fächerverbindend unterrichtet werden kann.

Wertvolle Erfahrung im Bereich Klassenführung

Die diesjährige Projektwoche stand unter dem Thema «cargo connect». Um Menschen und Güter rund um die Welt zu bringen, wurden schon immer neue Wege und Innovationen im Bereich des Transports gefunden. In unserer globalen Gesellschaft verbessern wir unsere Lebensqualität immer weiter, indem der Austausch von Waren und Dienstleistungen schneller, sicherer und effizienter wird und wir bessere Möglichkeiten entwickeln, um selbst auf Entdeckungsreisen zu gehen. Die Teilnehmenden haben technische Fortschritte und globale Herausforderungen untersucht. Gian-Paolo Curcio, Rektor der PH Graubünden, unterstreicht die Bedeutsamkeit der Informatik: «Informatik ist als eine Kulturtechnik zu verstehen, wie beispielsweise Sprache oder Mathematik. Kinder lernen, Informatik als Sprache zu nutzen und damit Roboter zu bewegen. In der Folge werden die Roboter zur Lösung von Aufgaben eingesetzt. Das ist wichtig. Kinder lernen auf diese Weise die Sprache der Informatik und beginnen, die im Alltag vorkommenden, automatisierten Abläufe, wie beispielsweise teilautonomes Fahren, die Funktionsweise von Regen- oder Lichtsensoren oder die Funktionsweise von Park-
assistenten in einem Transportfahrzeug besser zu verstehen.» Neben dem eigentlichen Unterricht werden Gemeinschaftserlebnisse wie das gemeinsame Singen mit dem eigens für das Projekt komponierten i-CAMPs-Song gefördert sowie gestärkt oder das neue Post-Verteilerzentrum in Untervaz besucht. Die erworbenen Kompetenzen werden von jedem Kind im MINT-Kompetenzenpass festgehalten und bilden so die Grundlage für das Anknüpfen an weitere MINT-Förderungsprojekten. So können die Verantwortlichen die Teilnehmenden entsprechend ihrem Vorwissen fördern und den Erkenntniszuwachs gezielt anstreben. Als Abschluss haben die Kinder und Jugendlichen das Gelernte ihren Eltern und Geschwistern vorgestellt. Parallel konnten an der Gemeindeschule Scuol in Kooperation mit miaEngiadina die «i-CAMPs Engiadina» mit 17 3.- bis 6.-Klässler:innen erfolgreich durchgeführt werden. Nina Philipp, Studentin im 2. Studienjahr, hat einen Workshop der 2.- und 3.-Klässler:innen konzipiert und mit Mitstudierenden mit acht Kindern umgesetzt. Sie beschreibt ihren persönlichen Lernerfolg mit folgenden Worten: «Das fachliche und fachdidaktische Wissen, das ich hier erlerne, stellt für meine künftige Rolle als Lehrerin eine grosse Chance dar. Ich möchte diese Elemente in meinen Unterricht einbauen und lerne hier konkrete und substantielle Aufgabenstellungen im MINT-Bereich. Zudem konnte ich weitere wertvolle Erfahrungen im Bereich Klassenführung sammeln.»
4.-Klässlerin Carmen aus Schiers ergänzt: «Ich bringe aus dem letztjährigen i-CAMPs GR Vorkenntnisse mit und diese konnte ich nun erweitern. Ich durfte sehr kreativ sein und ich konnte dem Roboter befehlen, was er machen muss. Das spielerische Programmieren gefällt mir und auch die Teamarbeit bedeutet mir viel.»

Nina Philipp links. Bild: PH Graubünden
Lilian Ladner, Leiterin Fachstelle MINT, PH Graubünden