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26.03.2023

Noch nicht ganz – aber beinahe

Das Siegertrio in Schladming.
Das Siegertrio in Schladming. Bild: zVg
Die Rede ist hier von der Kristallkugel in der Sprintdisziplin bei den Skitouren-Rennläufern. Zu Beginn der Saison setzte sich Arno Lietha das Ziel, diese Auszeichnung zu verteidigen und zum dritten Mal hintereinander zuoberst zu stehen. Aber da war natürlich auch noch die Weltmeisterschaft, welche er im Fokus hatte. Wie bekannt, hat’s an der WM mit einigem Pech nicht gereicht. Aber das andere Ziel ist am vergangenen Wochenende in Schladming ganz nahe gerückt.

Etwas anders als in den bisherigen Weltcuprennen, war Arno nach der Quali nicht auf den vordersten Rängen anzutreffen. Aber auch anderen lief es im Qualifikationsrennen nicht nach Wunsch; so musste der andere Prättigauer, Patrick Perreten, seine Sachen bereits nach diesem Lauf zusammenpacken, da er ausserhalb der ersten 30 lief. Nicht besser erging es übrigens dem frischgebackenen Weltmeister aus Spanien.

Finalläufe beim Weltcup in Schladming

Aber nun folgten ja die Rennen Mann gegen Mann und nicht mehr nur gegen die Uhr. Und hier blitzte die Klasse von Lietha ein weiteres Mal auf. Unwiderstehlich absolvierte er Viertelfinal und Halbfinal jeweils als Erster seiner Läufe. Nun stand er also mit zwei weiteren Schweizern, Iwan Arnold und Matteo Favre, im Final. Die weiteren Startplätze belegten zwei Franzosen und ein Italiener. Und wie gewohnt startete Lietha wie die Feuerwehr und bog als Erster in die Diamanten ein, dicht gefolgt vom U23-Weltmeister Matteo Favre. Dieser hatte einen sensationell schnellen Wechsel vor dem Treppenaufstieg und setzte sich an die Spitze. Allerdings war dann Lietha in der Wechselzone vor der Abfahrt um einiges schneller und auch glücklicher – Matteo brauchte einige Zeit, um seinen Stock zu fassen. Und so fuhr der Prättigauer kontrolliert zu seinem vierten Saisonsieg im fünften Weltcuprennen dieses Winters. Matteo Favre wurde letztendlich Vierter und Iwan Arnold Sechster.
Im Interview meinte Lietha: «Es war ein verrücktes Rennen und ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich freue mich natürlich sehr über meinen Sieg. Gleichzeitig tut es mir extrem leid für meinen Teamkollegen Matteo. Er war enorm stark im Aufstieg, dann passierte der Fehler in der Wechselzone. Das Glück war heute auf meiner Seite.»

Saisonfinale in Tromsø

Dies führt nun dazu, dass Arno in der Disziplinenwertung mit 490 Punkten zu Buche steht. Sein engster Verfolger, Iwan Arnold, hat 394 Punkte. Dies bedeutet, dass Arnold am Weltcupfinale Mitte April in Tromsø unbedingt gewinnen muss und Lietha dort keine Punkte gewinnen darf. Über die ganze Saison betrachtet, kann festgestellt werden: Die Kristallkugel liegt für Arno auf dem Silbertablett bereit.

Peter Müller