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21.05.2023
20.05.2023 14:31 Uhr

Megawatt veröffentlichen drittes Album

Bild: Christian Imhof
Seit etwas mehr als drei Jahren gibt es die Mundartrockband Megawatt. Am 19. Mai erschien bereits das dritte Album der Herren. «Rockerherz» sei aus der Not heraus entstanden, heisst es in der Medienmitteilung. Hauptgrund für diese Klassifizierung ist laut Frontmann Thomas Graf aber nicht ein negativer Notfall, sondern eine positive Not.

«Wir haben Ende des letzten Jahrs bemerkt, dass viele Konzerte ausverkauft waren und wollten auch in diesem Jahr wieder auf Tournee gehen. Darum haben wir uns entschieden, den Leuten nicht nochmals das Gleiche, respektive Lieder aus den beiden ersten Alben zu servieren. Wir fanden einfach für eine neue Konzertreise brauchen wir auch neue Lieder.» Diese habe aber nichts mit der Verpflichtung des neuen Gitarristen Dennis Mungo zu tun. «Der Prozess war der Gleiche. Georg Schlunegger und ich haben die Songs geschrieben, dann kamen die Demos und es ging darum, die Lieder einzuspielen. Zu diesem Zeitpunkt hat dann Dario Michielini uns mitgeteilt, dass er sich entschieden hat, die Band zu verlassen und seinen Fokus lieber wieder auf seine eigene Musik richten möchte.» Es sei für die ganze Band eine Überraschung gewesen, doch den Gossauer Gitarristen nochmals zum Bleiben zu überreden habe er nicht versucht. «Im ersten Moment war es schon ein Aufreger, doch ich bin ein Chancendenker, der gerne nach vorne schaut.»

Ganz oder gar nicht
Relativ schnell wurde die Nachfolge von Michielini bekannt gegeben. Auch wenn Megawatt diverse Bewerbungen aus der ganzen Ostschweiz für den Posten erhalten hätten, sei für sie sonnenklar gewesen, dass nur einer perfekt zu ihnen passe. «Am Montag hat Dario mich und die Band und am Dienstag das Management informiert. Am Donnerstag haben wir dann als Band zusammen telefoniert und uns einstimmig dazu entschieden, dass wir Dennis anfragen.» Er habe ja schon fast zur Megawatt-Familie gehört, da er bereits für Michielini, aber auch für den anderen Gitarristen Marco Gassner eingesprungen sei. Das habe die Lösung der Vakanz so logisch gemacht. «Dennis hat sich sehr geehrt gefühlt, dass wir ihn überhaupt angefragt haben. Von sich aus war er sofort Feuer und Flamme, musste jedoch das Ganze noch mit seiner Familie besprechen. Weil es bei uns nicht nur ein einfaches Dabeisein ist, sondern weil man sich als Musiker mit einer Zusage auch gleich für 35 Termine verpflichtet. Dennis ist ein Mensch, der, wenn er bei einem Projekt dabei ist, keine halben Sachen macht, darum haben wir ihm gerne noch etwas Zeit zum Überlegen gegeben.» Seine Frau und er, aber auch seine drei Kinder seien jedoch alle total begeistert, dass Mungo neu bei Megawatt in die Saiten haut.

Fünf Rockerherzen auf Reisen
Ein grosses Missverständnis gibt es bei Megawatt. Trotz grossem Erfolg, Hitparadenplatzierungen und ausverkauften Konzerten spielen relativ wenige Radiostationen die Musik der Band. «Es sieht schon ein bisschen komisch aus, weil wir wissen, dass wir relativ vielen Leuten eine Freude machen, aber die Radios da gleich nicht mitmischen. Doch zu viele Gedanken mache ich mir dazu nicht. Ich bin happy, wenn es dann mal anders ist.» Beim Produzieren des neuen Albums «Rockerherz» habe die Band aber nicht spezifisch darauf geachtet, Radiolieder aufzunehmen, sagt Thomas Graf, der neben Megawatt auch noch May Day und den Bluebones seine Stimme leiht. «Lustigerweise sind es nicht mal unbedingt die langsamen Lieder von uns wie ‘Wahri Liebi’, die im Radio laufen, sondern eher Rocksongs wie ‘Loieherz’ oder ‘Heimatgfühl’. Wichtig ist es für uns, dass es den Leuten gefällt und wir viele Konzerte haben, der Rest ist schwierig zu beeinflussen.» Von den unvergesslichen Konzerterlebnissen stehen in diesem Jahr einige an. So spielt Megawatt mit Europe, Gölä und auch sonst an diversen grossen und kleinen Festivals, sowie auch der eigenen Headlinertour im Herbst. Wenn man sieht, dass jetzt schon erste Termine der «Rockerherz»-Tour ausverkauft sind, scheint es, dass der Ritt auf der Erfolgswelle der Mundartband doch noch ein bisschen länger andauern könnte und dass sie mit ihren Liedern und den aus dem Leben gegriffenen Geschichten nach wie vor einen Nerv treffen.

Christian Imhof