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Leserbrief
Leserbriefe
23.10.2023

Alpaka-Risse in Elm vom 15.10.2023

Bild: unsplash
Ein Leserbrief von Christina Steiner, Präsidentin Verein CHWOLF

Die Bilder der gerissenen und verletzten Alpakas in Elm sind grauenhaft. Niemand möchte seine Tiere so zugerichtet sehen. Die Alpakas könnten jedoch alle noch am Leben sein, wenn der Tierhalter die nötigen Herdenschutzmassnahmen umgesetzt hätte. Obwohl Elm mitten im Territorium des bekannten Kärpf-Rudels liegt und es früher in dieser Region bereits zu Rissen kam, war die Herde lediglich mit einer einzigen stromführenden Litze eingezäunt, was kein ernstzunehmender Herdenschutz ist. Leider wurde dies in den Medien kaum erwähnt.

Laut Tierschutzgesetz hat jeder Tierhalter die Verpflichtung, seine Tiere zu schützen. Dies bedeutet auch, sie vor Wolfsangriffen zu bewahren. Werden Herdenschutzmassnahmen konsequent und lückenlos umgesetzt, gibt es kaum noch Risse, was auch der Kanton Glarus in diesem Jahr eindrücklich bewiesen hat. Dank insgesamt verbesserten Herdenschutzmassnahmen wurden bis jetzt 80% weniger Risse im Kanton verzeichnet als letztes Jahr in derselben Zeitspanne.

Trotzdem gibt es immer noch viele Nutztierhalter, die keine oder nur ungenügende Schutzmassnahmen ergreifen und lieber auf den Abschuss der Wölfe setzen. Wolfsabschüsse sind jedoch keine nachhaltige Lösung, denn sie machen nur den Platz frei für die nächsten Wölfe. Bleiben die Nutztierherden weiterhin ungenügend geschützt, wird es trotz der Abschusspolitik von Bundesrat Rösti und seinem Umweltdepartement zu Rissen kommen. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Tiere.

Christina Steiner