«Auch wenn ich nicht mehr um 4.15 Uhr aufstehen muss, werde ich sicher nicht bis zehn Uhr liegen bleiben», sagt der Morgenmensch lachend. Ob Parsenn, Jakobs- oder Rinerhorn, «Michi» wird vermehrt auf den Skiern anzutreffen sein. «Zudem werde ich wieder mit dem Langlaufen beginnen.» Im klassischen Stil. Das «Gezappel» beim Skaten liege ihm nicht. Der gelernte Buchdrucker schaut auf ein facettenreiches Arbeitsleben zurück. Die «Stifti» begann bei der Buchdruckerei Davos (Budag) im Jahre 1975. Nach Lehrabschluss 1978 spezialisierte er sich in der Budag auf die damals innovative Repro-Bogenmontage und Plattenkopie. Schon früh zeichneten sich bei Wolf Allrounder-Qualitäten ab. 1980 verliess er Davos in Richtung Zürich, wo er ich während zwei Jahren berufsbegleitend als Sachbearbeiter ausbilden liess. Neben einem 100-Prozent-Arbeitspensum erfolgte die Schulung jeweils an den Samstagen. Nach mehreren beruflichen Stationen im Kanton Zürich, kehrte er 1990 in «sein» Davos zurück. Die Budag hatte eine Stelle als Betriebsleiter ausgeschrieben. Mit seiner inzwischen breitgefächerten Berufserfahrung, verlief die Bewerbung erfolgreich. Während mehr als 20 Jahren war Wolf als Betriebsleiter «an den Hebeln» der Budag mit rund 45 Angestellten tätig. Nachdem im Jahre 2011 die «Südostschweiz» die Budag übernommen hatte und diverse Umstrukturierungen folgten, war für Wolf der Zeitpunkt gekommen, sich ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Das dauerte nicht lange, denn der Mann mit Erfahrung und grossem Beziehungsnetz wurde von Geschäftsführer Thomas Ambühl Anfang 2012 ins Boot der Drucki Landquart geholt. Dort aquirierte er Druckaufträge im Einzugsgebiet von Klosters und Davos. Noch im selben Jahr wurde er mit der Standortleitung der Drucki Schiers betraut, die er rund fünf Jahre innehatte. Danach kehrte Wolf wieder nach Landquart zurück. Zu seinen Aufgaben gehörte nun die Produktionsleitung im Offsetdruck sowie die Kundenbetreuung. Nicht so gut in Erinnerung hat Wolf die Coronazeit. Viele Unternehmen reagierten fast panikartig. «Wir hatten Kurzarbeit, während fast zwei Jahren sank das Arbeitspensum auf 60 Prozent. Darunter litt die Zusammenarbeit mit der Kundschaft.» Nach der Coronazeit packte Wolf nochmals eine neue Aufgabe an. Er wurde aktiv als Drucker in Digitaltechnik. Trotzdem relativiert er den technischen Fortschritt: «Nicht alles ist besser geworden. Manches hat sich auch verkompliziert.» So wird «Michi» in Zukunft seine Freizeit mit Frau, Kindern, Enkelkindern und Kollegen der Männerriege Davos doppelt geniessen.
Landquart - Igis - Mastrils
20.01.2024
Michael Wolf geht in Pension
Bild:
Ernesto Felix
Wenn Michael Wolf zur Arbeit in die Drucki Landquart fährt, nimmt er jeweils den ersten Zug: Abfahrt in Davos: 05 Uhr. Aber nur noch bis Ende Januar. Seine nächste Station heisst Pensionierung. Der 65-jährige Davoser freut sich auf seinen neuen Lebensabschnitt.