Die zwei jungen Sportler sind in Davos anzutreffen – Elias am Sportgymnasium, Laurin an der Talentschule. Bei einem Gespräch in der Mittagspause gaben die beiden einen Einblick in ihre noch kurze, aber nicht weniger erfolgreiche Skitouren-Rennkarriere. Zwillinge, welche keine sind Elias und Laurin trainieren, motivieren sich und bestreiten die Wettkämpfe gemeinsam, mit einer gesunden Portion Ehrgeiz und Rivalität – und dennoch sind sie neben der Rennstrecke dicke Freunde. Obwohl in dieser Zeitung vermehrt auch über diese Sportart berichtet wird, kann sie immer noch eher als Randsportart bezeichnet werden. Aber immerhin sind für die Olympischen Winterspiele 2026 in Norditalien zwei Disziplinen ins olympische Programm aufgenommen worden – für unsere zwei Protagonisten leider etwas zu früh. Umso interessanter ist es, von zwei so jungen Menschen zu erfahren, weshalb sie sich genau für diesen Sport entschieden haben. Die beiden jungen Grüscher laufen in allen drei Disziplinen: Sprint, Vertical und Individual. Dabei gibt es eine ziemlich deutliche Rollenteilung; während Elias seine Stärken im Sprint ausspielt, schwingt Laurin eher in den Ausdauerwettbewerben Vertical und Individual obenaus. Sehr oft stehen die beiden jedoch gemeinsam auf dem Podest und nicht selten auch auf den obersten beiden Stufen!
Den «inneren Schweinehund» überwinden
Was motiviert diese beiden jungen Rennläufer, sich für diese Sportart zu begeistern und zu entscheiden, welche dem Körper immer wieder auch eine immense Leistung abverlangt? Laurin sagt, dass es für ihn eine Gelegenheit ist, seine Leistungsgrenzen auszuloten und immer wieder den sogenannten «inneren Schweinehund» zu überwinden. Elias meint, dass er tets feststellt, wie gerade in diesem Sport eine Leistungssteigerung möglich und wahrnehmbar ist. Ebenso wichtig für die beiden Nachwuchssportler ist es, ihrem bevorzugten Sport in der freien Natur, in den Bergen zu frönen, und da bieten sich Skitourenrennen geradezu an. Mit der Möglichkeit des Schulbesuchs in Davos bietet sich Elias und Laurin die Gelegenheit, ausreichend Zeit für die Trainingseinheiten zu bekommen. In enger Zusammenarbeit mit dem Nationaltrainer der Sprint-Elite, André Müller aus Küblis, und dem Langlauftrainer, Janis Lindegger vom Sportgymnasium in Davos, gestalten die beiden ihre Trainingseinheiten. Diese harte Arbeit an sich selbst und der klare Wille dieser beiden Jungs, Leistung zu erbringen, trägt auch immer wieder Früchte. Elias und Laurin gehören zum Kader des SAC-Regio-nalzentrums Ost und warten auf den möglichen Sprung ins Junioren-Nationalkader.
«And the winner is …»
Gerade in dieser Zeit, in welcher in Los Angeles die Oscarverleihung stattfindet, waren auch Elias und Laurin an den Schweizermeisterschaften in Disentis unterwegs. Einige Wochen zuvor fanden die Sprintmeisterschaften in der Westschweiz statt, wo Elias den Titel in der Kategorie U16 ergatterte – vor Laurin. Beim Wettkampf «Trofea Péz Ault» in der Surselva standen die von Laurin bevorzugten Disziplinen auf dem Programm. Und in beiden Wettbewerben stand Laurin zuoberst auf dem Treppchen – beim Individualrennen vom Sonntag zusammen mit Elias als Zweitplatziertem, welcher tags zuvor das Podest als Vierter noch verpasste. So sind nun dieses Jahr wieder alle drei Einzeltitel in der U16-Kategorie ins Prättigau gewandert.