Home Region Schweiz/Ausland Sport Agenda Magazin
Region
26.03.2024

Überregionaler Rettungseinsatz

Bild: zVg
Am 23. März 2024 ging um 14.14 Uhr ein Notruf bezüglich einer Unterschenkelfraktur im Gebiet der Fuorcla dal Cunfin (3043 m ü. M.) ein. Aufgrund der herrschenden Wetterverhältnisse gestaltete sich der Rettungseinsatz als sehr schwierig.

Ein erster Rettungshelikopter musste wetterbedingt umdrehen. Die REGA konnte danach einen Notarzt absetzen, diesen jedoch Minuten später aufgrund der heranziehenden Sturmfront nicht mehr aufnehmen.


Aufwendiger Einsatz aus der Luft
Ein leistungsstarker Hubschrauber von Heli Bernina konnte die sechsköpfige Gruppe samt Notarzt auch nicht mehr aus der Luft aufnehmen, und so wurde die Bergrettung Partenen alarmiert. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen gelang es einem Polizei-Heli, neun Bergretter samt Rettungsschlitten und Bergeausrüstung bis zur Wolkengrenze an der Wiesbadener Hütte (2443 m ü. M) zu fliegen. Von dort mussten sie zu Fuss bei 30 cm Neuschnee bis zum Unfallort auf über 3000 m aufsteigen. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichte das Team die verunfallte Frau, welche mit Hilfe von drei jungen ungarischen Ersthelfern bereits eine Höhle in den Schnee gegraben hatten, um sich vor den tiefen Temperaturen und dem Wind zu schützen. Der REGA-Notarzt konnte die Patientin medizinisch versorgen, jedoch erforderte die Eiseskälte einen schnellstmöglichen Abtransport.


Beschwerlicher Abstieg
Im Stockdunkeln, bei Nebel und Wind machten sich die Bergretter mit der Patientin, dem Notarzt und den Ersthelfern auf den Weg Richtung Bielerhöhe. Fast 10 km Strecke und 1000 Höhenmeter konnte das Team in nur drei Stunden bewältigen. Möglich war das nur dank der Unterstützung des Hüttenwarts der Wiesbadener Hütte, welcher die Gruppe im unteren Bereich der Strecke mit seinem Quad unterstützte, sowie der tatkräftigen Hilfe der Bergrettung Gaschurn, welche in mühevoller Handarbeit einen Weg am West-
ufer des Silvrettastausees gegraben hatte und für den Rettungsschlitten mit Hilfe einer Winde den Gegenanstieg erleichterte. Die hervorragende Zusammenarbeit der unterschiedlichen Rettungskräfte ermöglichte ein Happy End dieses sehr herausfordernden Einsatzes.

Pressedienst