Wer am Samstag und Sonntag in Klosters möglichst viele der Programmpunkte erleben wollte, spulte schnell einige Kilometer zu Fuss ab. Im Schulhaus spielten sich die Gastformationen ein, in der Arena gab es bewertete Vorträge, nebenan ein Fotostudio, Veteranen wurden geehrt, im Festzelt traten Formationen und Unterhaltungsmusiken auf, durch das Dorf wurde marschiert und vieles weitere wurde aufgefahren, um den Musikbegeisterten, die in Scharen angereist waren, ein einmaliges Spektakel zu bieten. Und auch wenn praktisch immer irgendwo eine Formation spielte, blieb genügend Zeit zum «Hengern», denn kaum ein kulturinteressierter Mensch aus dem Tal war an diesem Wochenende nicht in Klosters anzutreffen.
Mittendrin statt nur dabei
Für alle diejenigen, die aus irgendeinem Grund nicht ins Hinterprättigau pilgern konnten, boten die Organisatoren die Möglichkeit, das Volksfest von zuhause aus mitzuverfolgen. RTR streamte die Auftritte und ein extra für diesen Anlass erstelltes App informierte, wo gerade was am Laufen war. Doch nicht nur das. Zusätzlich wurden dort Geschichten erzählt, die einen Einblick hinter die Kulissen zuliessen. In der Küche, im Fotostudio und auch sonst überall waren rasende Reporterinnen und Reporter im Einsatz und befüllten den Informationskanal. Einmal beispielsweise wurde der Musiker Fadri Schocher nach seinem sechsten Tenuewechsel an diesem Wochenende abgelichtet. Gute Schlagzeuger seien schliesslich gesucht. Hin und wieder ging auch ein Instrument verloren und es konnte durch den direkten Austausch wieder ausfindig gemacht werden. Durch die App konnte das Publikum nicht nur sehen, wie so eine grosse Veranstaltung organisiert wird, sondern auch hin und wieder humorvolle Momente miterleben, wie beispielsweise als die OK-Präsidenten René Sprecher und Peter Marugg ein Tänzchen hinlegten. Man spürte, dass die geplanten Dinge aufzugehen schienen und der Druck von ihnen abfiel.
Nachwuchsförderung leichtgemacht
Schon erstaunlich, wie viele Helferinnen und Helfer die Musikgesellschaften Jenaz und Klosters für ihren Grossanlass akquirieren konnten. Dass dies heutzutage nicht selbstverständlich ist, wussten auch die Organisatoren vom Musikfest spürbar zu schätzen. Vor allem die jungen Mitwirkenden bekamen durch den top organisierte Anlass mal einen Vorgeschmack, wie verbindend Musik ist und wie bereichernd es sein kann, in einem Verein Mitglied zu werden. Die Jenazer und Klosterser betrieben durch ihre Kommunikation auf Augenhöhe mit allen beste Werbung für die Blasmusik und das Vereinswesen im Tal. Bleibt zu hoffen, dass sich dies auch bald in der Anzahl der Neuanmeldungen niederschlägt. Informationen zum Kantonalen Musikfest, Ranglisten und weiteres finden Sie unter www.klosters2024.ch