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Schweiz/Ausland
02.08.2024

Wucher mit Corona-Masken

An Dreistigkeit kaum zu überbieten: Luca Steffen (links) und Jascha Rudolphi.
An Dreistigkeit kaum zu überbieten: Luca Steffen (links) und Jascha Rudolphi. Bild: zVg
Sie sorgten als «Masken-Millionäre» während der Pandemie für Schlagzeilen. Sie verdienten mit Masken viel Geld. Jetzt kommen Details ans Licht, die den Vorwurf von Wucher stützen.

Sie machten dank der Pandemie das grosse Geld: Luca Steffen und Jascha Rudolphi, zwei Jungunternehmer von der Zuger Handelsfirma Emix und frühere Vorstandsmitglieder der Jungen SVP Zürich. Sie verkauften Corona-Masken für knapp zehn Franken pro Stück und beteuerten stets, nicht den schnellen Profit gesucht zu haben.

Doch nun kommen andere Fakten ans Licht.  Laut einem Bericht des «Tages Anzeiger» sind in den Gerichtsakten zum Strafverfahren gegen die Zuger Handelsfirma Emix wegen des Verdachts auf Wucher mit Corona-Schutzmasken neue Hinweise aufgetaucht.

Belastende Whats-app-Nachrichten 

Demnach handelt es sich um Whats-app-Nachrichten der Jungunternehmer. Der «Tages Anzeiger» zitiert eine Nachricht: «Wir haben offene Bestellungen von aktuell 15 Millionen Masken. Am klügsten ist es aber, dass wir sie ein bis zwei Wochen an Lager behalten und in Europa verkaufen mit einem grösseren Gewinn. In Italien, Deutschland und der Schweiz ist alles ausverkauft, und die bekommen auch keine Ware mehr, weil sie die normalerweise in China eingekauft haben Und die (Chinesen) haben ein Exportverbot für Masken, weil sie sie selber brauchen.»

Hoffen auf die Pandemie

Und als PS angefügt: «Hoffe, dass eine Pandemie ausgerufen wird, dann wird der Staat alles überteuert einkaufen.» Überteuert einkaufen: Genau so laute der Vorwurf zu den Emix-Geschäften, berichtet die Zeitung. Die Zürcher Staatsanwaltschaft führt derzeit ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Wucher.

Thomas Renggli