Der historische Ortskern von Sta. Maria ist seit Jahren einer hohen Verkehrsbelastung ausgesetzt. Der zunehmende Durchgangsverkehr der Ofenbergstrasse und das Verkehrsaufkommen auf dem Umbrailpass führen insbesondere in den Sommermonaten zu regelmässigen Verkehrsbehinderungen und Staus. Vor diesem Hintergrund besteht seit Jahrzehnten der Wunsch, den Ort vom Verkehr zu entlasten, um die Sicherheit im Dorf zu verbessern, die Lebensqualität für Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste zu erhöhen und den national geschützten Dorfkern zu erhalten und aufzuwerten. Bereits seit den späten 1990er-Jahren wurden dazu verschiedene Lösungsansätze entwickelt. Aus verschiedenen Gründen konnten bislang aber noch keine Entlastungsmassnahmen realisiert werden.
Anpassung im Richtplan nötig
Grössere Strassenbauvorhaben, wie Umfahrungen, gelten nach dem Bundesgesetz über die Raumplanung als Vorhaben mit erheblichen Auswirkungen auf Raum und Umwelt und bedingen daher einer Festlegung im kantonalen Richtplan. Als Grundlage dazu wurde seit dem Jahr 2020 unter Einbezug von Experten aus verschiedenen Fachbereichen eine umfassende Variantenevaluation zur Verkehrsentlastung von Sta. Maria durchgeführt. Die daraus entwickelte Bestvariante sieht den Bau einer Umfahrungsstrasse am nördlichen Siedlungsrand vor, die den Ortsteil Paclera sowie den Bach Muranzina in einem rund 600 Meter langen Tunnel unterquert. Dieses Entlastungskonzept bildet die Grundlage für die nun vorgesehene Festlegung im Richtplan.