Hämmern, Fräsen, Programmieren, Konstruieren, Löten: Eine Woche lang konnten insgesamt rund 200 Schülerinnen und Schüler (3. bis 6. Klasse) anhand von problemorientierten Aufgabenstellungen aus ihrer Lebenswelt MINT-Inhalte entdecken. Angeleitet von Lernenden der beteiligten Betriebe sowie von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Graubünden probierten die Kinder und Jugendlichen technische Inhalte aus, experimentierten und freuten sich am Schluss über ein selbst erarbeitetes Produkt. Während einem Tag programmieren die Teilnehmenden anhand der Spielfelder, welche gemeinsam mit den Lernenden der Firmen entwickelt worden sind, an der PH Graubünden einen Roboter so, dass er unterschiedliche Aufgabenstellungen aus dem Alltag der einzelnen Firma lösen konnte.
Verbindung von Wirtschaft und Schule
Die Bündner MINT-Woche (MINT-CAMPs GR) verbindet Wirtschaft und Schule: Lernende der beteiligten Bündner Unternehmen und Institutionen arbeiten eng mit Studierenden der PH Graubünden zusammen. Gemeinsam begeistern sie Kinder und Jugendliche für praktische Tätigkeiten und unterrichten die Schülerinnen und Schüler im Betrieb vor Ort. Die angehenden Lehrpersonen erweitern im Rahmen dieser Kooperation anhand von Hands-on-Erfahrungen ihr fachliches, fachdidaktisches sowie pädagogisches Wissen und die Lernenden der Betriebe geben ihr erworbenes Wissen an die Kinder und angehenden Lehrpersonen weiter. Annina (9 Jahre) aus Furna strahlt: «Ich freue mich meinen Eltern zeigen zu können, was wir gelernt haben. Es macht mir Spass den Gabelstapler zusammenzubauen und ich habe gelernt, wie man mit technischen Geräten und Maschinen umgeht.»
Laurin (11 Jahre) aus Furna beschreibt eindrücklich:
«Ich habe die Bündner MINT-Woche besucht, weil ich sehr gerne bastle und Sachen baue und mich auch für Technik interessiere. Mit dem Besuch an der PH Graubünden in Kombination mit dem Einblick in der Trumpf Schweiz AG habe ich gelernt, wie man programmiert und für was man das brauchen kann.»
Simon Gredig (Lernender) 19 Jahre aus Seewis berichtet von seinen Erfahrungen mit den Worten: «Ich geniesse die Abwechslung zum normalen Berufsalltag, indem ich mein Wissen an junge und wissbegierige Kinder sowie angehende Lehrpersonen weitergeben und sie für meinen Beruf begeistern kann. Ich finde es toll, wenn Kinder und Studierende wissen, was alles hinter der Fassade der Technik steckt und ich dabei in die Rolle des Mentors schlüpfen kann.»
«Die Zusammenarbeit mit den Lernenden und Mitstudierenden ist unkompliziert, effizient und bereichernd. Mit meiner Teilnahme konnte ich meine fachlichen Skills weiterentwickeln und durch meine erneute Teilnahme ist es mir gelungen, die Teilnehmenden optimal zu unterstützen und zu fördern.» So berichtet Pascale Mir aus Fanas, Studentin an der PH Graubünden im 2. Studienjahr ihre wertvollen Erfahrungen, die sie während dieser Woche in Kooperation mit Lernenden und Mitstudierenden sammeln konnte, auf eindrückliche Art und Weise.
Pädagogisch wertvolles MINT-Förderprogramm im ausserschulischen Bereich
Die PH Graubünden hat die Bündner MINT-Woche im Jahr 2014 zum ersten Mal mit 24 Kindern und Jugendlichen in der Ems Chemie AG in Domat Ems durchgeführt und diese in den letzten Jahren mit diversen Betrieben gemeinsam erfolgreich weiterentwickelt. Das MINT-Förderprogramm wird von erfahrenen sowie angehenden Lehrpersonen geleitet, welche vom MINT-Team der PH Graubünden spezifisch dafür ausgebildet werden. Die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft freut die Projektleiterin der PH Graubünden, Lilian Ladner: «Wir bündeln unsere Stärken und Ressourcen – wir lernen von- und miteinander. Einerseits erweitern unsere Studierenden in Kooperation mit den Lernenden ihr Professionswissen und andererseits werden die Future-Skills wie Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken gefördert. Mittlerweilen sind wir in vielen Regionen Graubündens vertreten und wecken damit das Interesse an Technik bei erfahrenen wie angehenden Lehrpersonen Studierenden».
Wie weiter?
Prof. Dr. Gian-Paolo Curcio, Rektor der PH Graubünden, betont: «Mit der Bündner MINT-Woche wecken wir bei rund 200 Kindern und Jugendlichen das Interesse an den MINT-Inhalten. Gemeinsam mit der Wirtschaft gehen wir den Fachkräftemangel mit dieser Kooperation gezielt an. Was klein begonnen hat, kann heute mit 16 Bündner Betrieben, als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Vielleicht entscheidet sich der Eine oder der Andere für einen MINT-Beruf.»
Furna
21.10.2024
Bündner MINT-Woche – eine Erfolgsgeschichte
Bild:
zVg
Vom 14. bis und mit 18. Oktober 2024 wurden 200 Primarschulkinder und 40 angehende Lehrpersonen in enger Zusammenarbeit mit Lernenden bereits zum zehnten Mal von mittlerweilen sechzehn Bündner Firmen während einer Woche auf die hochtechnologisierte Welt von morgen vorbereitet.