Mit seinem beruflichen Hintergrund im Finanzwesen und seiner Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung in Mels brachte er geradezu ideale Voraussetzungen mit für diese Aufgabe. Das Amt, als Gemeindepräsident aktiv zu sein, bezeichnet er als Privileg. Nachdem sein Vorgänger aufgrund der festgelegten Amtszeitbeschränkung ausschied, bot sich die Gelegenheit für Vogel, das Interesse für die Aufgabe mit seiner erfolgreichen Kandidatur in die Realität umzusetzen.
Eigentlich nur positiv
Die Bilanz über die jüngere Vergangenheit fällt durchwegs positiv aus. Besonders positiv ist die Teamarbeit, welche bei der Umsetzung von Projekten wichtig ist. Das Grossprojekt mit dem Kindergarten und den zugehörigen weiteren Anlagen sei sehr gut abgelaufen. Auch wenn die Umsetzung zeitlich in eine Phase fiel, wo ein grosser Teuerungsschub im Bausektor zu verzeichnen war, kann der genehmigte Kreditrahmen eingehalten werden. Mit dem Kostenschub im Bausektor ist zudem die Meliorationskommission konfrontiert.
Herausfordernd für alle Beteiligten in der Gemeinde sind die Aktivitäten im Energiebereich, betreibt doch Untervaz nach wie vor ein eigenes Stromnetz. Dies ist in der aktuellen Zeit, nicht zuletzt für die lokale Energiekommission, eine überaus komplexe Aufgabe.
Angesprochen auf schwierige Situationen oder unerfreuliche Begegnungen, überlegt Vogel eine Weile und erklärt dann: «Mir kommt in diesem Zusammenhang gar nichts spontan in den Sinn! Hier in Untervaz pflegen wir eine offene Gesprächskultur – wir suchen nach Lösungen und sprechen miteinander.»
Die Nähe zu Chur
Untervaz wird, vielleicht wegen der Nähe zu Chur, oftmals etwas verkannt. Andererseits ist es eben doch ein lebendiger Ort, mit vielen Vereinen und Aktivitäten. Vogel meint, dass Untervaz nicht als Schlafgemeinde bezeichnet werden kann. Zudem weist der Ort den Vorteil auf, dass er durch seine Lage keinen Durchgangsverkehr zu bewältigen hat – man muss hinwollen.
Die zahlreichen Vereine mit ihren vielfältigen Aktivitäten zeugen von einem ausgeprägten Dorfleben. Hier ist die Gemeinde mit der zur Verfügung gestellten Infrastruktur mit von der Partie. Eine besondere Stellung nimmt dabei sicher der Burgenverein ein, welcher im Jahr 1980 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, das kulturhistorische Gut in der Gemeinde zu erhalten und zu pflegen. Dazu gehört das Untervazer Wahrzeichen, die mehr als achthundert Jahre alte Ruine Neuenburg. Ebenso in die Verantwortung dieses Vereins fällt die Organisation des traditionellen Untervazer Herbstmarkts. Dies ist wohl der Anlass im Ort, wo sich nicht nur die Einheimischen und die Heimweh-Untervazer treffen.
Anlässlich des Zuzüger-Apéros bietet sich jeweils nicht nur die Gelegenheit, ein Zeichen zur gelebten Integration zu setzen, sondern dabei Informationen zu erhalten, welche dann als Bestandteil hinsichtlich der Gemeindeentwicklung genutzt werden können. Und zudem ist es ein Ziel der Gemeinde, durch gezielte Massnahmen und Aktivitäten das angestrebte harmonische Wachstum sicherzustellen.