Insgesamt beurteilt die SP Prättigau die vom Kanton und der Region aufgelegten Dokumente und Pläne überwiegend als positiv.
Weitsicht und Nachhaltigkeit
Wie die Sektion der SP Prättigau in ihrer Stellungnahme festhält, zeugen die aktuellen Unterlagen vom Bewusstsein, wie wichtig eine sorgfältige und weitsichtige Raumplanung für die nachhaltige Entwicklung im Prättigau ist. So werden nicht nur alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit (wirtschaftlich, sozial und ökologisch) berücksichtigt, sondern auch Zukunftsthemen wie Gemeindefusionen angedacht. Diese vorausschauende Art ist Grundlage für die Akzeptanz in der Bevölkerung und schafft Vertrauen.
Das Für und das Wider
Bei den detaillierten Beschrieben der Arbeitsstandorte in Seewis-Grüsch und Schiers gefällt der SP Prättigau die unterschiedliche Ausrichtung. Zu wenig konkret hingegen erscheinen ihr die Überlegungen zu den erforderlichen Erschliessungsmassnahmen und zum Verkehr bei den Arbeitszonen in Grüsch-Seewis. Denn die Sektion ist der Meinung, dass auch solche Themen rechtzeitig in einen Richtplan einfliessen sollten, um einen haushälterischen Umgang mit Boden sicherzustellen oder einer möglichen Lärmbelastung von nahegelegenen Wohnquartieren vorzubeugen. Zusätzlich sieht die SP Prättigau in Schiers im Gebiet beidseitig des Bahnhofs eine grosse Chance und Notwendigkeit, um mit geeigneten Massnahmen den Dorfkern aufzuwerten. Und nicht zuletzt spricht sie die unbefriedigende Situation im Einkaufszentrum Ascherapark an: Das im Richtplan vorgesehene Verbot für Detailhandelsgeschäfte im leerstehenden ersten Stock beurteilt sie als widersinnig und nicht zielführend.
Die Arbeitszone in Fideris
Betreffend die kantonale Arbeitszone für die emissionsintensive Industrie im Areal des ehemaligen Spanplattenwerks in Fideris-Jenaz schliesslich erkennt die SP Prättigau grosses Potenzial, wie in Zukunft mit Unterstützung des Kantons innovative Leuchtturmprojekte, wie zum Beispiel im Bereich Kreislaufwirtschaft, realisiert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Das Areal liegt weit entfernt von Wohngebieten, was für eine emissionsintensive industrielle Nutzung geradezu spricht. Allerdings ist die Topografie in der Gegend auch ungünstig. Kommt hinzu, dass im Zusammenhang mit der geplanten neuen Streckenführung der RhB-Linie im Prättigau und dem Bahntunnel zwischen Fideris und Dalvazza, und dem vorgesehenen Tunnelportal gleich hinter dem heutigen Restaurantbetrieb, just dieser Bereich im entsprechenden Perimeter liegt. Im Richtplan sollte deshalb einer möglichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Bevölkerung durch Lärm oder Luftverschmutzung generell entgegengewirkt werden. Zudem ist abzuklären und festzulegen, welchen Einfluss die Projekte der Rhätischen Bahn auf die nun vorliegende, in der Vernehmlassung befindliche Richtplanung abschliessend hat.