Der Saal im Berggasthof «Alte Post» war mehr als bis auf den letzten Platz besetzt, denn die interessierte Zuhörerschaft wollte nicht verpassen, als das Buch mit Lisalis Tagebuchaufzeichnungen über ihre Lumpereien vorgestellt wurde.
Musikalische Einstimmung
Gastgeber Markus Hitz begrüsste die Anwesenden und stimmte mit einem Lied ein, welches Lisali sehr viel bedeutet, ihr Lieblingslied ist und sie im Versteckten mitsingen und mitsummen liess.
Der Tisch war voller Bücher, Lisalis erste Buchvernissage mit beinahe 93 Jahren – und dies obwohl sie seit jeher eine begnadete Geschichtenerzählerin ist und auch heute noch am Stammtisch die Anwesenden mit Anekdoten und Erinnerungen aus vergangenen Zeiten unterhält. Sichtlichen Gefallen am Ganzen fand Hitti, ihr Mann, welcher neben ihr sass und mit ihr zusammen diesen Moment genoss.
Dank der Enkelin
Das schmucke, gebundene Büchlein, welches eine Auswahl an Geschichten und Zeichnungen aus Lisalis Tagebüchern enthält, wäre wohl nicht entstanden, wenn nicht ihre Enkelin Antonia Dominioni die Idee gehabt hätte, diese Aufzeichnungen der Nachwelt zu erhalten. So entstand in kurzer Zeit das nun aufliegende Buch.
Das Vorwort, von Antonia verfasst, könnte einfühlsamer nicht sein. Es bringt einerseits den Schalk der Grossmutter zum Ausdruck, zeigt jedoch immer wieder auf, in welcher Zeit, mit kargem, einfachem Leben dennoch viel Kreatives entstehen konnte.
Lisali – so, wie sie ist
Es wäre nicht eine Buchvernissage mit Lisali gewesen, wenn sie nicht einige ihrer Lumpereien zum Besten gegeben hätte. Das Gespräch zwischen der Initiantin Antonia, dem Verleger Christian Imhof und dem mitbeteiligten Markus Hitz ging hin und her, jedoch nicht ohne träfe Zwischenbemerkungen von Lisali, was von den Zuhörenden mit Schmunzeln und Gelächter quittiert wurde. Nicht fehlen durfte natürlich die Geschichte mit den angemalten Hühnern, welche Teil des Buchtitels ist. Auch der junge Dorflehrer, welcher aus dem Unterland kam, bekam bei der Dorfjugend sein Fett ab. Aber versöhnend meinte Lisali, dass er doch als einer aus dem Dorf respektiert wurde, da er sich mit einer Schuderserin liierte.