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Maienfeld
05.04.2025

«Schulstunde» im Bildungszentrum Wald

Maria Thöni, Andreas von Sprecher, Dolores Sonder und  David Husmann.
Maria Thöni, Andreas von Sprecher, Dolores Sonder und David Husmann. Bild: E. Bardill
Pro Raetia tagte anlässlich der Mitgliederversammlung in Maienfeld, lernte die Försterschule mit ihren diversen Werkstätten kennen sowie die Privatbibliothek im Schloss der Familie von Sprecher.

Die Kraft des Waldes ist für Mensch und Tier spür- und unübersehbar. Die Biodiversität im Wald gehört zum anziehenden und naturnahen Lebensraum. In den vielen Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte ist das Holz ein unentbehrlicher Rohstoff. Der Wald ist die höchstwüchsige und eindruckvollste Pflanzengemeinschaft der Erde. Verglichen mit der Lebensspanne eines Menschen wirkt der Wald zeitlos und unwandelbar.  Staunen lässt uns der Wald noch vielerorts durch die Vielzahl der Baum- und Straucharten. Durch die veränderten klimatischen Bedingungen und Umwelteinflüsse hat das Wald- und Forstwesen eine neue Ausrichtung in der Ausbildung eingeschlagen.

Erneuerung unserer Wälder

Eine gut vorbereitete «Schulstunde» erlebten die Mitglieder der Pro Raetia in der interkantonalen Försterschule durch Patrick Insinna, Schulleiter und Fachlehrer Wald. Im Fokus standen die Ausführungen über den Zustand der Wälder. Beispielsweise halten die Fichten der Trockenheit und den extremen Stürmen nicht mehr stand. Dringende Erneuerungen mit Rodungen und der Verjüngung durch andere Baumbestände stehen zurzeit im Vordergrund der forstlichen Ausbildung. Das Vorausschauen, Planen und Handeln ist eine Riesenherausforderung. Es geht um neue Gruppen von Baumarten, Bodenbewuchs, Verfügbarkeit von Wasser und Licht. Es gibt unendlich viele Faktoren, die für einen gesunden Wald eine Rolle spielen. Schutzwald im Berggebiet wie Brenn- und Bauholz sind eigene Themen. Die Fragen der Besucherinnen und Besucher waren vielfältig und der Applaus an den Schulleiter gross. Am Nachmittag öffnete Andreas von Sprecher die schweren Türen der historischen Bibliothek im Schloss seiner Vorfahren.

Ausblick auf Anlässe in diesem Jahr

Die Präsidentin Maria Thöni führte zügig durch die Traktanden. In den letzten 75 Jahren hat die Pro Raetia unentbehrliche Organisationen mitbegründet und die Zeitschrift «Terra Grischuna» mitgeprägt. Eine Führung im Medienhaus Somedia bildete den Auftakt zur Mitgliederversammlung 2025. Als Experiment geplant ist ein Trachten-Begegnungstag in Zusammenarbeit mit der Trachtenvereinigung. Weiter soll ein «Netzwerk Wissensmanagement im Alter» entstehen: Pensioniert und dann? Wer interessiert sich für mein Wissen und meine berufliche Erfahrung? Werde ich noch gebraucht? An wen könnte ich mein Wissen weitergeben? Das Netzwerk möchte sich diesen Fragen widmen und Personen, die ihr Wissen gerne an Jüngere weitergeben wollen, miteinander in Verbindung bringen. Ältere Personen erhalten dadurch Wertschätzung für ihre Lebensleistungen. Ihr Wissen geht nicht verloren.

Schulleiter Patrick Insinna. Bild: E. Bardill

Gut zu wissen

Graubünden ist ein einmaliger Kanton, aber er wandelt sich mit all den Chancen und Gefahren, die ständige Veränderungen mit sich bringen. Zur Früherkennung bedarf es vorausschauender Umsicht und unabhängiger Organisationen, die sich den kurzfristigen politischen Zwängen entziehen können. Die Pro Raetia unterstützt Kulturbestrebungen und hilft mit, das Kulturgut Graubündens zu bewahren. Zudem will sie die verkehrspolitische und wirtschaftliche Entwicklung, besonders der weniger begünstigten Gemeinden und Talschaften, fördern. Jährlich treffen sich Mitglieder und Interessierte der Pro Raetia Ende September zur Landtagung an einem Ort in Graubünden. Dort werden Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung gepflegt und gemeinsam aktuelle Anliegen diskutiert. Eine Mitgliedschaft vermittelt interessante Informationen und auch den Zugang zu vorbildlich organisierten Führungen, Vorträgen und Exkursionen. Anmeldungen bei der Geschäftsstelle: Dolores Sonder, Veia Suraint 3, 7462 Salouf, Tel. 079 338 25 34

Elisabeth Bardill