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«Ein voller Kalender macht lebendig»

Spielgruppe im Grünen: Hier tanken sie alle zusammen Energie.
Spielgruppe im Grünen: Hier tanken sie alle zusammen Energie. Bild: zVg
Wer bei Ladina Schumacher einen gemütlichen, stillen Sonntag erwartet, liegt falsch. «Ein gemütlicher Sonntag ist für mich ein bisschen eine Strafe», sagt sie lachend – und man glaubt es sofort. Stillstand ist nichts für sie. Die 31-Jährige ist Mutter von vier Buben im Alter von drei bis vierzehn Jahren, leitet eine Naturspielgruppe in Grüsch, ist Präsidentin des Frauenvereins, arbeitet nebenbei im Coop – und fiebert als Hockey-Mama an der Bande des HC Prättigau Herrschaft mit.

Was nach einem prall gefüllten Terminkalender klingt, ist für sie genau das Richtige. «Ich brauche das. Ich mag es, wenn etwas läuft. Von einem Termin zum nächsten – das macht mein Leben lebendig.»

Durch Corona in die Spielgruppe

Vor vier Jahren hat sie die Raumspielgruppe übernommen. «Ich wollte wieder etwas machen, aber trotzdem zu Hause sein und meine Kinder betreuen können», erzählt sie. Während der Coronazeit absolvierte sie online die Spielgruppenleiterinnen-Ausbildung und konnte danach gleich in Grüsch übernehmen. Heute betreut sie eine kleine, feine Naturspielgruppe von fünf Kindern. «So kann ich auf jedes Kind individuell eingehen. Es ist schön, zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln – vom meist scheuen Start bis zum Kindergarten.»

Als Neumitglied zur Präsidentin

Auch der Frauenverein kam mehr zufällig ins Rollen. Gerade neu beigetreten, wurde sie gefragt, ob sie sich das Amt als Präsidentin vorstellen könnte. Sie sagte zu und fand sich mitten in der Organisation von Oster- und Adventsverkauf sowie weiteren Vereinsaktivitäten wieder. «Ich hatte davor noch nie einen Vorstandsposten, aber ich wurde gut eingeführt.» Solche Arbeiten erledige sie meist im Dunkeln. «Wenn die Kinder schlafen, läuft bei mir noch einiges.» Seit Kurzem arbeitet sie zusätzlich ebenfalls meist am Abend bei Coop. «Die Spielgruppe ist für mich keine Arbeit – das gibt mir Energie. Aber ich wollte wieder etwas Körperliches machen. Und so ist es eine gute Mischung.» Währenddem sie als Detailhandelsfachfrau arbeitet, schaut entweder ihr Freund oder ihre Eltern auf die Kinder. «Gerade Mama und Papa haben mich in der Vergangenheit immer wieder enorm unterstützt», sagt Ladina Schumacher, die sehr jung Mutter wurde. Das habe sie geprägt. «Ich war 17 und mitten in der Lehre, als ich mein erstes Kind bekam. Ich musste Verantwortung übernehmen und konnte meine Ausbildung trotzdem abschliessen. Natürlich war das nicht einfach, aber es hat mich stark gemacht. Ich habe früh gelernt, dass es egal ist, was andere sagen. Mach dein Ding – und gut ist.»

Engagiert: Ladina Schumacher. Bild: zVg

Im Einsatz als Hockey-Coach

Die Freizeit dreht sich nicht selten ums Eishockey. «Früher konnte ich mit Hockey nichts anfangen. Mein Hobby war das Reiten und der Puck hat mich, im Gegensatz zu meinem Bruder und Vater, nicht interessiert.» Heute spielt ihr Sohn Noe selber leidenschaftlich Hockey. Dadurch  das jetzt mein Kind spielt, fiebert man anders mit und kommt anders zur Hockeywelt. Das ist wie eine Familie, die sieht man so regelmässig und man freut sich mit den anderen vor Ort zu sein. Deshalb hat sie zusammen mit ihrem Sohn ein Team für die School Trophy auf die Beine gestellt. Coach war dann gleich Ladina Schumacher selbst – und das erfolgreich. «Unser Team hat gewonnen», strahlt sie und ergänzt, «obwohl ich die Regeln bis heute nicht hundertprozentig beherrsche.» 

Stillstehen will sie nicht – ihre Ziele bleiben in Bewegung. «Wenn der Kleinste im Kindergarten ist, würde ich gerne wieder mehr arbeiten – oder endlich wieder mehr Zeit mit meinem alten Hobby, dem Reiten, verbringen.» Zwischen Kindern, Kunden, Vorstandssitzungen und Naturabenteuern bleibt eines klar: Sie lebt ihr Leben mit vollem Einsatz und ganz viel Energie.

Tag der offenen Tür

Am Freitag, 16. und 23. Mai, findet der Tag der offenen Tür in der Naturspielgruppe statt. Willkommen sind Kinder ab zweieinhalb Jahren. 

Tanja Egli