Ein intensives Probenwochenende hat an diesem Samstag begonnen, als der «Prättigauer & Herrschäftler» die Theaterleute in Furna besucht. Das Bühnenbild ist eindrücklich. Das soll aber noch nicht verraten werden, wünscht sich Regisseur Christä Züst. «Wir spielen zwar traditionelles Theater, auch das Bühnenbild ist traditionell», sagt er, «wir betreiben aber viel Aufwand damit und wollen, dass die Besucherinnen und Besucher erst an einer Aufführung das Bühnenbild sehen.» An den Aufführungsdaten wird sogar der Weg zur Mehrzweckanlage inszeniert, um die Gäste auf das Stück einzustimmen. Im Gegensatz zu anderen Theatergruppen in der Region führt die Gruppe in Furna alle zwei Jahre ein Stück auf. «Der Aufwand für eine jährliche Produktion wäre für uns viel zu gross», ergänzt Züst. Die Furner Theatergruppe ist Teil des Dorfvereins, zu dem auch der gemischte Chor gehört. Der Dorfverein ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Furna. So ist es keine Überraschung, wenn an den Aufführungen an den beiden Sonntagen vom 27. April und 4. Mai auch der gemischte Chor einen Auftritt hat.
Leben auf wenigen Quadratmetern
«Camper-Fründä» ist ein heiteres Volksstück in zwei Akten von Marcel Schlegel und im Breuninger Theaterverlag Aarau erschienen. Auf dem Campingplatz «La Piodella» spielt sich das Leben auf wenigen Quadratmetern ab. Das ist das pensionierte Ehepaar Stämpfli, Dauermieter auf dem Camping, und ihre Nachbarn, das Ehepaar Gerber. Schon am Morgen widmet sich Gisela Stämpfli dem obligaten Kreuzworträtsel, und das natürlich beim Eingang ihres Vorzeltes. So hat sie den vollen Überblick, was und wer sich auf dem Platz bewegt. Ihr entgeht nichts. Jede Begebenheit wird mit der Nachbarin Sandra Gerber bis ins Detail besprochen und betratscht. Und deren Gatte Stefan gibt nicht ungern seinen Senf dazu. Als eines Morgens die Familie Wipf den Bungalow auf der unteren Parzelle bezieht, ist klar, dass Vater Markus nicht wirklich freiwillig hier ist. Doch seine Frau Karin und seine Tochter Gina haben ihren Spass und kosten ihn auch in vollen Zügen aus. Das hat nicht zuletzt mit dem südländischen Charme des Junior-Platzwarts Luca zu tun, was Vater Markus ziemlich auf die Palme bringt. Mit der Ankunft der extrovertierten Alexandra Moser, die ihren Mann Ingo schlimmer als einen Sklaven hält, ist das Chaos perfekt.
Viel Situationskomik
Das Stück, das schon seit einigen Jahren im Angebot des Breuninger Verlags ist, überzeugt durch die unterschiedlichen und auch lustigen Charaktere, die für viel Situationskomik sorgen. Die Rollenverteilung mit fünf Frauen- und fünf Männerrollen passt perfekt für die Theatergruppe Furna. Ergänzt wird das Team durch Regisseur Christä Züst und Souffleuse Maria Egli. Mit den Proben zum Stück habe man im Januar begonnen, erzählt Züst. Bevor es auf die Bühne geht, wird im kleinen Rahmen geprobt, erst zwei Wochen vor der Premiere wird das Bühnenbild aufgebaut und mit den richtigen Requisiten geprobt. Auf jeden Fall sorgt die Theatergruppe dafür, dass die Besucherinnen und Besucher mit der amüsanten Geschichte unterhalten werden. Insgesamt zeigt die Theatergruppe das Stück sechs Mal und neben dem Dorfchor sorgen die Kapelle Rhygold am Samstag, 3. Mai, und die Davoser Ländlerfründa am Samstag, 10. Mai, für zusätzliche Unterhaltung.