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Kultur
17.09.2025

Auf dem Fahrrad kommen die Ideen

Monika Romers erstes Soloprogramm hiess «LebenSexpertin». Dessen Erfolg brachte sie dazu, trotz enormem Aufwand, ein zweites Stück namens «Radlosigkeit» zu schreiben.
Monika Romers erstes Soloprogramm hiess «LebenSexpertin». Dessen Erfolg brachte sie dazu, trotz enormem Aufwand, ein zweites Stück namens «Radlosigkeit» zu schreiben. Bild: zVg.
Sie ist ausgebildete Musicaldarstellerin und als Schauspielerin, Musikerin und Kabarettistin tätig. Und wenn sie nicht gerade komponiert oder auf der Bühne steht, dann sitzt sie auf einem Fahrrad. Die Rede ist von Monica Romer. Ihre grösste Leidenschaft gilt dennoch der Musik. Am 20. September, 18 Uhr, tritt sie mit ihrem Programm «Radlosigkeit» im «Meetingpoint» auf.

«Radlosigkeit besteht nie und Ratlosigkeit eigentlich auch selten», sagt die 37-jährige Musicaldarstellerin und freischaffende Künstlerin Monika Romer. Sie besitze kein Auto, aber dafür sogar fünf Fahrräder – Rennrad, Bike, Bahnhofsvelo, Stadtvelo und ein Bühnenrad. Und mit positiver Einstellung sei immer eine Lösung oder ein alternativer Weg zu finden. «Aktuell macht mich höchstens die weltpolitische Lage ratlos.»

Das Fahrrad gibt den Tackt an

Für Monika Romer, aufgewachsen in Kaltbrunn, St. Gallen, gibt es kaum eine Woche ohne Rad. Sie flitzt damit durch den Alltag und in die Ferien, wenn sie nicht gerade am Wandern ist. Als eine Person, die so gut wie nie «radlos» ist, sei die Idee für das neue Soloprogramm «Radlosigkeit» naheliegend gewesen. Dass sie aber überhaupt genug motiviert war, ein weiteres Kabarettstück in Angriff zu nehmen, sei sicherlich zu einem grossen Teil an den vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Stück und den sich häufenden Anfragen, für eine neue Kreation, gelegen.

«Nach meinem ersten Kabarettstück sagte ich, dass ich mir das nicht noch einmal antun werde – so viel Arbeit», erinnert sich die Künstlerin zurück. Ein Schauspieldozent habe ihr darauf geantwortet: «Monika, du kannst gar nicht anders. Du wirst wieder schreiben.» Er sollte recht behalten. Abgesehen vom Kaffee könne sie nicht genau sagen, woher ihre «Triebfeder» stamme, sagt Monika Romer schmunzelnd: «Ich kann einfach nur sagen, dass meine Schaffenskraft schon immer da war. Bereits als Kind habe ich Lieder komponiert und einst für meine Schulklasse auf unserem Bauernhof einen ganzen Zirkusnachmittag, mit eigener Clownnummer, Dressurreiten, Popcorn aus der Bratpfanne und selbstgebastelten Eintrittskarten, auf die Beine gestellt.» Klar gebe es zwischendurch Momente der inneren Ruhe, die sie zur Erholung nutze. Aber schon bald, etwa auf dem Sattel, im Zug oder beim Kochen, würden die Ideen erneut wie Blitze einschlagen.

«Radschläge»

«Die Figur im Soloprogramm ist sehr nahe an meiner Persönlichkeit», verrät die Schauspielerin, Sängerin, Komponistin und seit 2019 auch Kabarettistin gegenüber dem «Bock». Das Stück berichte über Erlebnisse während Radtouren und sei gespickt mit humorvollen «Radschlägen». Bereits im Stück «LebenSexpertin» gab Romer den Besucherinnen und Besuchern augenzwinkernde Lebenstipps mit auf den Weg. Diese «Hilfestellungen» habe sie erneut eingebaut. Ursprünglich komme diese Idee daher, dass sie im Alltag oft um Rat gefragt werde: «Immer wieder rufen mich Freunde oder gar Schauspielschülerinnen und -schüler an, um etwa in Beziehungssachen Tipps zu erhalten.» Auch das Publikum im «Meetingpoint» erwarte einen Mix aus gesungenen und gesprochenen Kabarettnummern rund um das Thema Radfahren. Dabei beschreibe sie unter anderem vier Typen von Radfahrern und zeige Bilder von der Radreise. Selbstverständlich gehöre zu einem musikalischen Comedyprogramm ebenfalls Humor, und typisch für ihren Stil, viel Musikalität und Wortakrobatik. «Meine Texte enthalten immer ganz viel Wahrheit, sind nahe an meinem Leben und sehr lebensbejahend.»

«Meine Texte enthalten immer ganz viel Wahrheit, sind nahe an meinem Leben und sehr lebensbejahend.»
Monika Romer, ausgebildete Musicaldarstellerin, Sängerin, Schauspielerin, Komponistin und Kabarettistin

Selbstkritisch und selten zufrieden

Monika Romer sei mit sich selten zufrieden und obendrauf sehr selbstkritisch. «Das ist manchmal super anstrengend. Gleichzeitig treibt mich dies aber immer wieder voran.» Besonders speziell seien für sie das Komponieren von Musikwerken für drei unterschiedliche Märliproduktionen oder das Projekt «Nur Kultur», als sie mit zwei weiteren Personen in der Coronazeit ein Festival organisiert hatten, um Kunstschaffenden eine Bühne zu bieten, gewesen. «Wenn ich zu einem besonders schönen Projekt so viel beitragen darf, erfüllt mich das mit Stolz», so Romer dankbar über die verschiedenen Möglichkeiten, die sie in den letzten Jahren hatte.

Ein roter Faden durch das Leben

«Ich habe bereits vor dem Kindergarten mit meinem Grossvater gesungen und versucht Lieder auf dem alten Harmonium, das bei uns im Wohnzimmer stand, nachzuspielen.» Da der Schulweg zwei Kilometer betrug, habe sie früh mit dem Radfahren-Üben beginnen müssen. Trotz der engen Bindung zum Velo wäre Monika Romer nie freiwillig darauf gekommen in ihrer Freizeit Rad zu fahren. «Musik beeinflusst mein Schaffen sehr, sie ist definitiv meine grösste Leidenschaft.» Im Alltag singe sie ständig, ob unter der Dusche, auf dem Rad und manchmal sogar leise beim Einkaufen im Migros. Sie bemerke es erst dann, wenn Leute sie anschauen oder bestenfalls anlächeln. «Wenn ich nicht mehr singe, geht es mir nicht gut und umgekehrt», verrät Monika Romer. Ihrer Meinung nach transportiert Musik Emotionen besonders gut. Trotz der Liebe zu ihr, möge sie auch Momente ohne Musik – im Alltag sowie bei Produktionen. Insbesondere beim konzentrierten Arbeiten könne sie nicht nebenbei Musik hören. Davon werde sie zu fest abgelenkt. Mit dem Schaffhauserland verbinde die Musicaldarstellerin und Kabarettistin den Munot und ebenfalls Musik: «Schon als Kleinkind habe ich das ‹Munotglöcklein› gesungen und wollte dann unbedingt auf diesen Turm.» Vor Kurzem waren wir mit der ganzen Familie anlässlich eines runden Geburtstags oben auf dem hübschen Wahrzeichen und meine eine Schwester hat sofort wieder die Melodie angesungen und die halbe Familie ist miteingestiegen, während die andere Schwester das peinlich fand. Ich habe darüber gelacht, weil das so typisch für meine Familie ist und den besonderen Anlass und Ort sehr genossen.

Kabarettistische Verlosung

Der «Bock» und schaffhausen24.ch verlosen 2 Tickets für die exklusive Aufführung «Radlosigkeit» von und mit Monika Romer im «Meetingpoint» am Samstag, 20. September, 18 Uhr – inklusive Apéro riche.

Teilnahme: Senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff «Ticketverlosung Radlosigkeit», an wettbewerb@bockonline.ch.

Teilnahmeschluss ist am Donnerstag, 18. September, 12 Uhr.

Sandro Zoller, Schaffhausen24