«Die Wohnungsknappheit ist nicht nur für Personen aus dem Asylbereich ein Problem. Der Wohnungsmarkt im Kanton Schaffhausen wächst weniger schnell als die Bevölkerung. Der Wohnungsmarkt ist ziemlich ausgetrocknet», so die ernüchternde Feststellung von Stefan Pfister, Asyl- und Flüchtlingskoordinator des Kanton Schaffhausen. Insbesondere im Preissegment von 1000 bis 1500 Franken Miete pro Monat bestehe ein hoher Nachfrageüberhang. Dies entspreche genau dem Preissegment, in welchem auch das kantonale Sozialamt Wohnraum für den Asylbereich sucht.
Um das Vorhaben «Flächen umzunutzen» möglichst sozial und dennoch kosteneffizient umsetzen zu können, hat das kantonale Sozialamt HUMA als Beratung mandatiert. Der Verein unterstütze das Sozialamt in den ersten Phasen der Projekte. Aufgrund der grossen Erfahrung und Konzepte sei er in der Lage Objekte pragmatisch zu beurteilen und die Grundlagen für betriebswirtschaftliche Überlegungen zu liefern.
Kontinuierlich Wohnraum gesucht
«Der Kanton Schaffhausen ist gesetzlich verpflichtet, die durch den Bund zugewiesenen Personen aus dem Asylsystem unterzubringen. Derzeit sind das knapp 400 Personen pro Jahr», erklärt Pfister im Gespräch mit dem «Bock». Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sei der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum signifikant gestiegen. «Die Strategie des Kantons ist es, die Personen in Wohngemeinschaften in Mietwohnungen unterzubringen.» Das Ziel sei es, die Personen bevölkerungsproportional auf die Gemeinden zu verteilen. Manche Gemeinden würden aber über wenig miet- und bezahlbaren Wohnraum verfügen.
Der Kanton suche laufend Wohnraum. Der Umfang desselben sei nicht nur abhängig von den Zuweisungen, sondern ebenfalls davon, wie viele Personen in dessen Strukturen verbleiben würden – auch wenn sie keinen Anspruch etwa aufgrund Ablösung Sozialhilfe oder Statuswechsel mehr hätten. «Derzeit verbleiben vermehrt Personen in unseren Strukturen, da alternativer Wohnraum fehlt», so der Asyl- und Flüchtlingskoordinator. Nach sieben Jahren kämen Personen, welche noch nicht von der Sozialhilfe abgelöst wurden, in die Obhut der Gemeinden. Auch diese Personen seien weiterhin auf preiswerten Wohnraum angewiesen. Dazu werde auch weiterhin auf dem Wohnungsmarkt Ausschau gehalten.