Die Stiftsbibliothek St.Gallen verfügt neben ihrer international bedeutenden Handschriftensammlung auch über eine Sammlung von Raritäten – die Überreste einer historischen Wunderkammer, deren Ursprünge bis in die Klosterzeit zurückreichen. Diese Objekte sollten einst Staunen auslösen und Besonderes sichtbar machen. Die Winterausstellung zeichnet die Geschichte dieser Wunderkammer umfassend nach.
Entstehung der Wunderkammern und Aufschwung der Neugier
Wunderkammern entwickelten sich seit dem 16. Jahrhundert an Fürstenhöfen und in Städten, als durch Entdeckungsreisen zahlreiche fremdartige Gegenstände nach Europa kamen. Sie gelten als Ausdruck eines neuen Weltverhältnisses und eines grossen Aufschwungs der Neugier. Oft waren sie eng mit Bibliotheken verbunden, mit denen sie die Leidenschaft für das Sammeln teilten.