Die «Gemeindeversammlung» vom letzten Sonntag wird in die Geschichtsbücher von Maienfeld eingehen: Erstmals wurden die Geschäfte im Rahmen einer kommunalen Volksabstimmung an der Urne entschieden. Für die Stadtverwaltung bedeutete diese vom Kanton erlassene Sondermassnahme beziehungsweise Möglichkeit (Covid-19) einen Mehraufwand. «Da die Geschäfte an der Gemeindeversammlung nicht mittels Präsentation detailliert erläutert werden konnten, musste die Botschaft umso ausführlicher verfasst werden», nannte Stadtschreiber Luzi Nett gegenüber dem P&H ein Beispiel. Zudem hätten Erläuterungen und verschiedenfarbige Stimmzettel gedruckt sowie am Sonntag ein Abstimmungs- und Auszählbüro eingerichtet werden müssen. Der Mehraufwand habe sich aber gelohnt: «Einerseits war die Stimmbeteiligung mit gegen 30 Prozent höher und damit repräsentativer als an einer Gemeindeversammlung, und andrerseits fiel auch die Resonanz durchwegs positiv aus», so Nett weiter. Er äusserte sich in diesem Zusammenhang erstaunt darüber, dass nicht mehr Gemeinden von dieser Sonderregelung Gebrauch machen und trotz wieder steigender Fallzahlen an physischen Versammlungen festhalten. Nichtsdestotrotz werde man nach dem Ende der besonderen Ausgangslage selbstverständlich auch in Maienfeld wieder zur gewohnten «physischen» Gemeindeversammlung zurückkehren.
Wasserversorgung sicherstellen
Maienfeld predigt zwar Wein, trinkt aber auch Wasser. Damit die Trinkwasserversorgung nachhaltig gesichert werden kann, wurden einerseits eine Ultrafiltrationsanlage im Reservoir Wissmürli sowie ein neues Grundwasserpumpwerk in den Bürgerlösern gebaut (P&H berichtete), und soll nun andrerseits auch noch die Quellwasserversorgung gesichert werden.
Druckstufenerhöhung
Die Trinkwasserversorgung der Stadt Maienfeld erfolgt grösstenteils durch Wasser aus verschiedenen Quellen im Gleggtobel. Die wichtigste davon (obere Poiquelle) wurde bereits zweimal von einem Murgang überdeckt und konnte nur mit grossem Aufwand wieder zugänglich gemacht werden. Gemäss Erhebungen des Stadtrats zeigen Beobachtungen der letzten Jahre auf, dass im Quellgebiet weiterhin mit starken Veränderungen und Verschiebungen zu rechnen ist. Es bestehe die Gefahr, dass die Quellen erneut durch Murgänge überdeckt und Unterhaltsarbeiten verunmöglicht würden. Auch der Wasserfluss könne durch die geologischen Veränderungen beeinträchtigt werden, was allenfalls Einfluss auf die Wasserqualität habe oder gar zur Versiegung der Quellen führen könne, hält der Stadtrat zum vorliegenden Projekt fest. Sichergestellt werden soll die Quellwasserversorgung mit einer Druckstufenerhöhung im Reservoir Bündte. «Nach Inbetriebnahme des Druckstufenpumpwerks mit einer Förderleistung von 3000 l/Min. kann in Zukunft das gesamte Siedlungsgebiet im Bedarfsfall ab dem Grundwasserpumpwerk Bürgerlöser versorgt werden», so die Stadtbehörden weiter. Der Bruttokredit von 1,35 Millionen Franken wurde vom Stimmvolk mit 586 Ja zu 41 Nein Stimmen deutlich genehmigt.