Die berufsbegleitende Ausbildung zum Förster wurde in der forstlichen Bildungslandschaft schon seit Jahren diskutiert. Den endgültigen Anstoss, um einen solchen Lehrgang zu entwickeln, gaben vor drei Jahren besorgte Waldratspräsidenten des Kantons St.Gallen. Sie erhofften sich davon eine Steigerung der Ausbildungskapazität, um dem drohenden Fachkräftemangel im Wald zu begegnen. In der Folge wurde die Leitung des Bildungszentrums Wald in Maienfeld beauftragt, ein Projekt auszuarbeiten, um einen entsprechenden Lehrgang anbieten zu können. Am 5. Januar war es soweit, dass 18 Teilnehmende aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz, darunter fünf aus dem Kanton Graubünden, per Fernunterricht in den nun knapp drei Jahre dauernden Lehrgang einsteigen konnten. Er läuft parallel zum laufenden Vollzeitstudium, an welchem 20 Studierende teilnehmen.
Das Durchschnittsalter liegt mit 31 Jahren deutlich über jenem der Studierenden im Vollzeitstudium. Das deutet darauf hin, dass es gelungen ist, ein attraktives Angebot zu entwickeln, das auch für ältere Forstwarte EFZ und Forstwart-Vorarbeiter interessant ist.
Die aktuelle Corona-Situation stellt auch für diesen neuen Lehrgang eine zusätzliche Herausforderung dar. Der Teilschule Wald der ibW ist es jedoch gelungen, die Stundenpläne so zu gestalten, dass der Unterricht, wenn es sein muss, bis im Sommer online durchgeführt werden könnte. Normalerweise nicht gerade das, was man sich unter einer möglichst praxisnahen Ausbildung vorstellt. Schon in der ersten Woche hat sich gezeigt, dass die top-motivierten Teilnehmer gut mit der Situation umgehen können. Schulleiter Beat Philipp ist zuversichtlich: «Ich bin sicher, dass die Klasse den berufsbegleitenden Försterlehrgang auch unter diesen erschwerten Bedingungen erfolgreich absolvieren wird.»