Rund ein Drittel unserer Lebensmittel – zwei Millionen Tonnen pro Jahr – gehen zwischen dem Anbaufeld und dem Teller verloren. Dieser Verschwendung, welche weitreichende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich zieht, will der Frauenverein Igis (FVI) mit der Einrichtung je einer «EssBar» an den Standorten Igis und Landquart entgegenwirken. Jene im alt-ehrwürdigen Wäschhüsli beim ehemaligen Landwirtschaftsbetrieb Dolf an der Kreuzung Stückliweg/Obergasse hat am 1. März die Pforten geöffnet. «In unseren EssBars werden Lebensmittel zum kostenlosen Abholen bereitgestellt, welche von den Läden und Grossverteilern nicht mehr verkauft werden können und deshalb im Kübel landen würden», so Vereinspräsidentin Katharina Hausmann-Hoppeler. «Bei diesen Lebensmitteln ist das Verkaufsdatum abgelaufen, aber noch nicht das Verfallsdatum. Die Lebensmittelläden dürften diese Esswaren nur bis zum Verfall des Verkaufsdatums anbieten. Danach müssen sie diese entsorgen, obwohl sie noch einwandfrei und ‹essbar› sind.»
Und hier kommt der FVI ins Spiel. «In Zusammenarbeit mit Grossverteilern wie beispielsweise Aldi und einigen mehr, dürfen wir die Esswaren mit abgelaufenem Verkaufsdatum abholen. Diese machen wir dann in unseren EssBars parat, wo sie bis zum Verfall des Ablaufdatums für die Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stehen», erklärt Ursina Nützi, Projektleiterin EssBar. «Werden die Lebensmittel bis zum Verfall des Ablaufdatums auch bei uns nicht abgeholt, müssen auch wir sie dann entsorgen. Natürlich hoffen wir, dass viele Dorfbewohner sich bedienen und Reste verwerten.»
Für alle da
Der FVI setzt das Projekt EssBar eigenständig nach dem Konzept «RestEssBar Schweiz» um. «Die EssBar ist für alle da, jeder und jede darf sich bedienen, egal ob arm oder reich. Hier geht es nicht darum, günstige Essen für Bedürftige anzubieten», betont die Projektleiterin. Dafür gebe es die Organisation «Tischlein deck dich», mit welcher der FVI ebenfalls zusammenarbeite.