Die neu geschaffenen Schausammlungen erlauben eine Entdeckungsreise in die Fülle des materiellen Kulturerbes: reich bestickte Textilien, kostbarer Schmuck, handwerklich hochstehende Pfeifen und Tabakdosen, seltene Wanduhren, Keramikgeschirr, mit Schnitzereien verzierte Alltagsobjekte und vieles mehr. Eine Sonderstellung nimmt das kostbarste Objekt des Museums ein: eine Traversflöte des berühmten Instrumentenbauers Rippert in Paris aus der Zeit um 1695. Zwei Hörproben machen den schönen Klang der restaurierten Flöte aus Buchsbaumholz und Elfenbein erlebbar.
Im Zentrum steht die ästhetisch hochwertig inszenierte Präsentation von Tischund Bettwäsche sowie Bekleidung und Accessoires aus Engadiner Familien. Typisch für Graubünden sind Kreuzstichmuster, deren Motive teilweise über Generationen nachgestickt werden. Für Festtagsbekleidung und Rituale wie die Taufe entstehen besonders reich verzierte Seidenstickereien. Interessant ist auch das Thema Schlafen. Zu sehen sind ein bunt bestickter Bettvorhang für das Himmelbett oder ein Prunkleintuch, das beispielsweise für Wochenbettbesucher aus der Aussteuertruhe geholt wird.
Ein Tablet-Guide, der jedem Besucher gratis zur Verfügung steht, bietet vertiefende Informationen und weiteres Ton-und Bildmaterial in den vier Landessprachen und in Englisch an. Die Schausammlungen vollenden die Neuinszenierung des Engadiner Museums, die Ende 2016 mit der Wiedereröffnung des Museums nach einer umfassenden Sanierung begann. Dazu gehören die einzigartigen historischen Zimmer mit ihren kompletten Innenausstattungen aus mehr als 500 Jahren. Des Weiteren wird die Geschichte des Museums, seines Gründers Riet Campell und seines Architekten Nicolaus Hartmann jun. sowie der romanischen Sprache thematisiert – unter anderem mit zahlreichen Hörproben. Ein herrschaftlicher Veranstaltungsraum rundet das Angebot ab.