Im Vorderprättigau sind nicht etwa neue Ölfelder entdeckt worden, sondern finden derzeit Bohrungen zur Untersuchung des Baugrunds im Zusammenhang mit einer Wildüberführung statt. Das Ausführungsprojekt (Auflageprojekt) soll laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) bis Ende 2023 vorliegen. «Nach der öffentlichen Auflage werden die Detailprojektierung und die Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgen», erklärte Mediensprecher Eugenio Sapia gegenüber dem P&H. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen, die Wildüberführung dürfte laut Sapia mit rund zehn Millionen Franken zu Buche schlagen.
40 Wildtierkorridore
Im Jahr 2001 hat das Bundesamt für Natur und Umwelt (Bafu) auf nationaler Ebene 51 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung identifiziert, die durch Siedlungen und/oder Verkehrswege gestört werden. 40 Konflikte entstehen infolge der Kreuzung mit Nationalstrassen. Das Astra hat deshalb im Einvernehmen mit dem Bafu beschlossen, diese zu sanieren. Zu den 40 Wildtierkorridoren von überregionaler Bedeutung, die durch die Nationalstrassen gestört werden, gehört auch der Korridor «GR6–Fanas, Grüsch-Schiers», der Gegenstand dieses Projektes ist und in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.