Dank der umfassenden Unterstützung des Geschäfts und der Initiative der beiden Lernenden ist das Festival «Live again» entstanden. Dieses findet am 5. Juni im «Verrucano» in Mels statt und soll endlich wieder Praxis in den Alltag der Lernenden bringen.
Lilian Jäger und Linus Peyer sind leidenschaftliche Veranstaltungstechniker. Laut Jäger muss man dies auch sein, denn gearbeitet wird in diesem Beruf häufig am Abend oder an Wochenenden, wenn die Anderen feiern gehen. Auch sonst sei es nichts für zarte Gemüter, denn die von ihnen herumgetragenen Boxen, Mischpulte und Lampen hätten durchaus auch ihr Gewicht. Trotz dieser Umstände würde die Veranstaltungsfachfrau im dritten Lehrjahr sich immer wieder für ihren Beruf, der für sie wie eine Berufung sei, entscheiden. Veranstaltungen organisiere man aus Überzeugung oder man könne es auch gleich belassen. In dieser Branche werde aufeinander geschaut und niemand werde zurückgelassen.
Theorie zum Leben erwecken
Viele Kompetenzen des Berufs können derzeit gar nicht oder nur ungenügend vermittelt werden. Das ist auch ihrem Mitlehrling Linus Peyer klar. Dieser Stillstand und die Kurzarbeit seien für ihn und seine Kollegin sehr unangenehm gewesen. Irgendwann hätten sie das Lager komplett gereinigt. Da die Waren nicht draussen im Einsatz gewesen sind, waren sie auch nicht wirklich schmutzig. Die beiden Lernenden der Lehner Akustik in Maienfeld hätten wenigstens schon einige Einsätze gehabt und könnten einschätzen, wie eine Livesituation zu bewältigen sei. Für Lernende im ersten Lehrjahr spiele sich ihr Beruf momentan nur in der Theorie ab, da durch die Pandemie praktisch alle Veranstaltungen abgesagt oder verschoben würden. Leider sind zahlreiche für ihre Ausbildung wichtige Events in diesem Jahr abgesagt worden, wie Geschäftsführerin Jeannette Lehner sagt. Sie habe Peyer und Jäger daraufhin motiviert, selber einen Event auf die Beine zu stellen. Erstgenannter habe dann zügig ein Konzept zusammengeschustert, welches sie als Lehner Akustik mit Know How und finanzieller Unterstützung tragen würden. Das Engagement ihrer beiden Schützlinge begeistere sie, weshalb sie gerne helfe, wo immer sie könne. Sie sei immer wieder überrascht, mit wie viel Begeisterung die Beiden auch noch zu später Stunde freiwillig sich im Geschäft aufhielten und an ihrer Veranstaltung sowie der richtigen Technik tüfteln würden. Es erfülle sie schon mit Stolz, dass ihre Lehrlinge nicht warten, sondern ihr Glück selbst in die Hand nehmen würden.