Invasive Neophyten sehen wir leider nicht nur in den Gärten, wo sie eigentlich hingehören. Sie sind schön anzusehen. Von den gebietsfremden Pflanzen zählt die Schweizer Flora gegen 550 Arten. Wörtlich übersetzt heisst Neophyten «Neue Pflanzen» – so werden Pflanzen bezeichnet, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 bei uns absichtlich oder versehentlich eingeschleppt wurden, und in der Folge auch verwilderten.
Einige dieser Arten konnten sich gut in unsere Umwelt integrieren wie beispielsweise die Rosskastanie oder das Kleine Springkraut. Einige wenige können sich hingegen invasiv verhalten. Diese Neophyten sind problematisch, da sie sich auf Kosten einheimischer Pflanzen so stark ausbreiten, dass die biologische Vielfalt gefährdet wird. In der Schweiz zählt man 41 Arten, die nachweislich schädlich sind, und 17 die als potenziell schädlich gelten. Gegen die weitere Ausbreitung dieser schädlichen Pflanzen muss nun intensiv angekämpft werden.
Vom Berufskraut heimgesucht
Das unerwünschte Berufskraut hat bereits grosse Flächen eingenommen – so geschehen auch bei einem Feld von Georg Wieland aus Schiers. Diese Neophyten-Art, die optisch stark der Kamille ähnelt, sollte nun so rasch wie möglich entfernt werden. Dafür hat der Landwirt am Dienstag vor einer Woche Unterstützung von der Schule Schiers erhalten. Das Berufskraut ist ungiftig, wird aber vom Vieh gemieden. Daher kann es sich auf Weiden und Allmeinden massiv vermehren. Auf Magerwiesen verdrängt dieses wie auch andere invasive Neophyten oft die schon selten gewordene Flora. Ab dem Juli tragen diese Pflanzen bereits reife Samen, die vom Wind weitergetragen werden und sich auf diese Weise ausbreiten können. Bekämpft werden müssen sie daher vor der Blühte. Auf dieser Wiese waren im Vorjahr «nur» einzelne Pflanzen des sogenannten «Einjährigen Berufskrauts» zu finden. In diesem Jahr sind sie nicht mehr zu übersehen, wie Georg Wieland berichtet.