Im März dieses Jahres wurde klar, dass die Gemeindeverwaltung nicht ins Schloss Zizers einziehen kann. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben damals ein entsprechendes Projekt mit 713 zu 620 Stimmen abgelehnt. Nun wurde am Donnerstag bekanntgegeben, dass aus dem ehemals geplanten Rathaus eine der drei Flaggschiffwohnungen wird, welche seit kurzem durch die Firma Nobilis Estate zum Kauf angeboten werden.
Das Schloss bewohnbar machen
Der Austausch zwischen dem Denkmalschutz, den Schlosseigentümern und der Immobilienfirma Nobilis Estate habe sehr gut funktioniert, erklärte David Trümpler nach einer kurzen Begrüssungsrunde. Im Schloss und den dazugehörigen Nebengebäuden entstehen in den nächsten 24 Monaten hochwertige und einzigartige Eigentumswohnungen. Diese sollten in circa drei Jahren einzugsbereit sein. Beim Umbau das Ursprüngliche zu bewahren und trotzdem ein Gebäude zu errichten, welches den heutigen Vorschriften entsprechen kann, sei laut Trümpler mit mühsamer Kleinarbeit und viel Recherche verbunden. Auf einem Bildschirm zeigte er, wie die Räume einmal aussehen könnten, und trotz des Einbaus der modernen Gebäudetechnik in die bestehende Substanz wirke dies alles sehr stimmig. «Wir haben versucht, die Strukturen möglichst zu erhalten. Das heisst, es wird keine Wanddurchbrüche oder auch Zusammenlegungen von Zimmern geben», sagte Trümpler. Geheizt werde das Schloss zukünftig übrigens mit Fernwärme von der Gevag.
Das moderne Märchenschloss
Ein erster Blick auf die illustrierten Flaggschiffwohnungen, die je eine Wohnfläche von 426, 405 und 323 Quadratmetern vorweisen können, lädt zum Träumen ein. Man fühlt sich leicht an Disneyfilme erinnert, und neben dem immensen Platzverhältnissen ist es vor allem der Ausblick über das Churer Rheintal, der einem den Atem raubt. Auch, wenn vieles in diesen geschichtsträchtigen Mauern an früher erinnert, für Denkmalpfleger Simon Berger hätte ruhig noch mehr aus dem 17. Jahrhundert erhalten bleiben können. Leider sei es aber so gewesen, dass beispielsweise viel von der Einrichtung an Museen verkauft worden sei. Trotzdem sei es ihnen auch ein wichtiges Anliegen gewesen, nicht zu heftig in den ursprünglichen Raum einzugreifen. Aus diesem Grund seien die Nasszellen beispielsweise auch freistehend geplant.