Die Vegetation geht in den Höhenlagen nun langsam in die Ruhephase. Die verpassten Tage im Frühling können nicht mehr aufgeholt werden. Die Frühlingstage sind auf Milchviehalpen für die Milchproduktion bzw. die Alpkäseherstellung sehr entscheidend, da sich die Tiere zu diesem Zeitpunkt in einer früheren Phase der Laktation befinden und das Weidefutter einen optimalen Nährwert aufweist. Aufgrund der Rückmeldungen kann davon ausgegangen werden, dass die Bündner Sennalpen ca. 10 Prozent weniger Alpkäse im Vergleich zum Durchschnittsjahr produzierten. Gemäss ersten Beurteilungen ist die Qualität des Bündner Alpkäses 2021 sehr gut, wie die Fachstelle für Alpwirtschaft vom Plantahof mitteilt. Die Resultate der kantonalen Alpkäseprämierung werden einen genauen Aufschluss über einen Teil der Käsequalität der teilnehmenden Bündner Alpen geben. Der teilweise anhaltende Niederschlag strapazierte die Stimmung der Älplerinnen und Älpler. Doch diese haben durchgehalten und es fanden wenige Personalwechsel statt.
«Sehr Herausfordernd bleibt der Einfluss der Grossraubtiere. Die im Kanton Graubünden zahlreichen Grossraubtiere sorgen bei vielen Alpen für Kopfzerbrechen und Ohnmacht. Herdenschutz benötigt enorme Ressourcen und hat seine Grenzen. Die emotionale Belastung der Hirtinnen und Hirten, Tierhalterinnen und Tierhalter ist sehr gross. Ein Herdenschutz ohne Regulation führt die Alpwirtschaft ins Abseits», hält Töni Gujan, Fachstelle für Alpwirtschaft, in seiner Mitteilung fest.