Zukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekannt machen, das ist das Ziel des Prix Lignum. Der Preis wird in diesem Jahr seit 2009 zum fünften Mal gesamtschweizerisch und in fünf Preisregionen verliehen. Zugelassen waren Bauwerke, Innenausbauten, Möbel und Kunstwerke aus der Schweiz oder dem Fürstentum Liechtenstein, die zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 31. März 2021 fertiggestellt wurden.
Kluge Funktionalität
Auf Rang 1 in der Region Ost schaffte es das Landwirtschaftliche Zentrum Salez in St. Gallen. Das Gebäude des st. gallischen Architeken Andy Senn ist laut Medienmitteilung ein Leuchtturmprojekt des ökologischen Bauens. Es schliesse das Ensemble städtebaulich überzeugend ab und gebe den Boden des Vorgängerbaus dem Ackerbau zurück. Das Haus nutze die Vorteile von Holz auf allen Ebenen aus, von der Struktur im Grundriss bis zur Stimmung in den Räumen. Die reduzierte Architektur trumpft mit kluger Funktionalität, genauen Details und hohen Räumen auf, wie es weiter heisst. Das Kunst-am-Bau-Projekt lässt die traditionelle Schindelkunst hochleben. Auf nationaler Ebene gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez den silbernen Prix Lignum 2021.
Erinnerungen verdichten
Rang 2 belegte der Umbau eines historischen Strickbaus, der auf einer Alp oberhalb von St. Antönien liegt und im Inventar der Denkmalpflege aufgeführt ist. Dieser wurde in den 1970er-Jahren zum Ferienhaus umgebaut. Nun haben Nickisch Walder Architekten aus Flims das Haus mit wenigen präzisen Eingriffe wieder näher an den ursprünglichen Zustand herangeführt und den neuen Bedürfnissen angepasst, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Der Umbau zeuge von grosser Liebe zum Bestand und zum Detail. Dem neu organisierten Grundriss liege das traditionelle Wärmekonzept des Walser Hauses zugrunde. Die Architekten schöpfen das Potential des Holzes vielfach aus, wie Prix Lignum schreibt. Die Architekten zelebrierten das Bauen im und mit dem Bestand im Alpgebäude exemplarisch – ein Thema, das vielerorts anstehe. Alt und neu, roh und fein, grob behauen und liebevoll bearbeitet ständen ehrlich nebeneinander, ergänzten und bereicherten sich gegenseitig. Es entstände ein Reichtum an sinnlicher Erfahrung, der sich im dichten Gebrauch des Hauses widerspiegelte. Auf nationaler Ebene gewinnt der Umbau den «Sonderpreis Schreiner» zum Prix Lignum 2021.