Der «Insetto Grande» an der Prättigauerstrasse 32 ist ein echter Blickfang, der einem das Finden des «Kreativorts» der Künstlerin Sonja Knapp erleichtert. Die Skulptur aus Bronze ist aber nur eines von vielen Werken, welche die Zürcherin mit Wohnsitz in Maienfeld und Paris in Landquart aufgestellt hat. Obwohl sie aktuell auch noch Kunstwerke in St. Moritz und Bad Ragaz ausgestellt hat, schätzt sie es sehr, ihr Schaffen wieder nahe bei sich zu haben. «Ich wollte möglichst alle meine Werke am gleichen Ort lagern und als vor zwei Jahren das Lokal hier frei geworden ist, habe ich die Chance ergriffen.» Ihre oft überdimensional grossen Stücke, die sie wie ihre Kinder behandelt, seien immer wieder Inspiration und zugleich Rückblick auf ihre Karriere. Verkaufen stehe für sie nicht im Vordergrund, ihr Ziel sei es damit die Transzendenz oder einfacher erklärt, das Göttliche der Kunst anderen Menschen erlebbar zu machen.
Bitte berühren
So stehen im roten Haus in Landquart vor den grossen Skulpturen von Sonja Knapp auch keine Verbotsschilder. «Ich will, dass die Leute die Kunst genauer ansehen, berühren, ertasten und dazu eine Beziehung aufbauen», sagt die Kreative. Bei ihr stehe immer das Handwerk und nie sie selbst im Mittelpunkt. So habe sie beispielsweise auch mal ein Erlebnis mit einem jungen Fotografen gehabt, der ihren «Scarabeo» an der Bad Ragartz von allen Seiten fotografiert und in den höchsten Tönen gelobt habe. «Da hat sich der junge Mensch dermassen begeistert mit dem Werk beschäftigt und hat sich wohl gedacht, dass ich die Putzfrau bin. Das ist aber nicht weiter tragisch. Ich liess ihn in diesem Irrglauben, da mir die Wirkung der Kunst wichtiger ist, als dass ich jetzt noch plötzlich berühmt werde.»