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Klosters - Saas i.P. - Serneus
17.10.2021
15.10.2021 09:51 Uhr

Die neue Pflegedienstleiterin heisst Larissa Thöny

Larissa Thöny ist die neue Pflegeleiterin des Altersheims am Talbach in Klosters.
Larissa Thöny ist die neue Pflegeleiterin des Altersheims am Talbach in Klosters. Bild: Flury Stiftung
Seit Anfang August ist die Seewiserin Larissa Thöny die neue Pflegeleiterin des Altersheims am Talbach in Klosters. Somit ist die bald 26-Jährige für 52 betagte und/oder pflegebedürftige Menschen in 42 Ein-Bettzimmern und fünf Zwei-Bettzimmern verantwortlich. Wie die inzwischen in Pany Wohnhafte mit dieser Aufgabe klar kommt, warum sie so gerne Menschen hilft und vieles mehr könnt Ihr hier nachlesen.

Seit etwas mehr als zwei Monaten bist du Pflegeleiterin im Altersheim. Wie ist es dir ergangen?
Ich habe mich bis jetzt schon sehr gut hier in Klosters eingelebt. Dies liegt natürlich auch an den Mitarbeiter:innen, die mich sehr herzlich willkommen geheissen haben. Ich sage immer, das ist ein Geben und Nehmen um miteinander gut auszukommen. Auch kann ich ungeniert jederzeit Nachfragen wenn ich irgendwo unsicher bin. Ich arbeite sehr eng mit der Heimleitung und der Stationsleitung zusammen und dies funktioniert hervorragend. Etwas vom Wichtigsten empfinde ich, den Austausch und die Kommunikation untereinander. Wenn das läuft, dann läuft schon vieles gut.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Ehrlich gesagt habe ich mir im Vorhinein keine spezifischen Erwartungen im Kopf ausgemalt. Ich hatte grösstenteils mit der Bearbeitung meiner Bachelorarbeit viel zu tun. Klar wusste ich was ungefähr auf mich zukommen wird, da ich mehrere Tage den Betrieb kennenlernen durfte. Aber dann wirklich anzufangen und die Verantwortung zu tragen konnte ich mir noch nicht so richtig vorstellen.

Was ist der grosse Unterschied zu deiner vorherigen Tätigkeit in Schiers?
Der grösste Unterschied zu meiner vorherigen Tätigkeit als Dipl. Pflegefachfrau im Spital Schiers ist, dass ich jetzt praktisch nur noch im Büro und zu Bürozeiten arbeite. Was aber nicht heisst, dass ich kein Kontakt mehr zu den Bewohner:innen früher Patienten:innen habe. Im Gegenteil, denn meine Bürotür ist stets offen und ich habe den Überblick wer in den Speisesaal geht, wer den Lift betritt und wer zum Haupteingang reinkommt. In meiner jetzigen Tätigkeit als Pflegedienstleitung habe ich sicher mehr Kontakt zu den Angehörigen. Wie beispielsweise einen Eintritt ins Altersheim, Angehörigengespräche oder finanzielle Angelegenheiten.

Wann hast du eigentlich gemerkt, dass die Pflege voll dein Ding ist?
Gute Frage, die Lehre zur Fachfrau Gesundheit startete ich mit 16 Jahren. Ich denke immer, in diesem Alter weiss man eigentlich noch nicht so ganz genau was man will, muss sich jedoch für eine Branche entscheiden. Ich hatte das Glück, dass ich ziemlich schnell spüren durfte, nachdem ich die Lehre gestartet hatte, dass mich die Gesundheitsbranche sicher das ganze Leben lang begleiten wird. Ich begriff schnell, dass dieser Beruf eine sehr sinnvolle Tätigkeit ist. Die Lehre zur Fachfrau Gesundheit, bringt einem auch im Privaten sehr weiter, da die Berufung so vielseitig ist. Es bietet einem eine super Grundbasis um sich später in unendlich viele Richtungen in der Gesundheitsbranche weiterzubilden. Mit einer abgeschlossenen Lehre als Fachfrau Gesundheit steht man einfach mal mit beiden Füssen im Leben und findet sicher immer einen Job, sei es im Altersheim, Spital, Spitex oder in einer Psychiatrie. Nach der Lehre zur Fachfrau Gesundheit absolvierte ich die Höhere Fachschule Pflege und arbeitete als Dipl. Pflegefachfrau. Hier möchte ich alle, die das lesen, dazu motivieren, eine Lehre in der Gesundheitsbranche, einen Quereinstieg über eine Höhere Fachschule/Fachhochschule Pflege oder ein Schweizerisches Rotes Kreuz-Praktikum zu absolvieren. Die Gesundheitsbranche bietet einem eine sichere Zukunft, da es immer Menschen gibt die Hilfe benötigen, sei es nach einem Unfall, Krankheit oder Altershalber. Es ist ein sozialer Beruf mit viel Teamgeist und Zusammenhalt.

Was ist so magisch an dem Beruf?
Das magische am Gesundheitsberuf ist sicher, dass man etwas sehr Sinnvolles tut, nämlich den Mitmenschen hilft. Ich sage jetzt mal die Mehrheit der Menschen denen man hilft, schätzen dies sehr und geben einem viel zurück. Wenn man gearbeitet hat, weiss man was man getan hat. Mit meiner jetzigen Tätigkeit, habe ich viel mehr die Möglichkeit, die Strukturen und Abläufe des Arbeitens in der Pflege zu optimieren. Da ich selbst von der Pflege komme, kann ich sehr wohl nachvollziehen, was für Theorien in der Praxis realistisch sind umzusetzen und welche nicht.

Aktuell habt ihr die Besucherregelung wieder angepasst wegen Corona. Wie erlebst du in deinem Alltag die Pandemie?
Das ist korrekt, aktuell kommen Personen ausserhalb des Altersheim nur mit einem gültigen Zertifikat, der 3G-Regelung ins Altersheim rein. Ich spüre die Pandemie jeden einzelnen Tag, es ist ein riesen Mehraufwand denn wir betreiben müssen. Sei es, dass der Informationsfluss ständig aufrechterhalten bleibt, an die Mitarbeiter:innen, Bewohner:innen und Angehörigen. Oder dass der Eingang ständig kontrolliert werden muss um die Zertifikate zu scannen, die Übersicht über die Spuck- und Schnelltests, der nicht geimpften Mitarbeiter:innen und Bewohner:innen. Wenn ein/eine Bewohner:in coronapositiv ist, heisst dies nochmals viel mehr Arbeit, da man dann mit Schutzkittel, Doppel-Handschuhsystem, Schutzbrille und Haube arbeiten muss.

Wie ist es für die älteren Personen, die fast komplett auf Besuch verzichten müssen?
Im letzten Jahr war dies sicherlich sehr hart für manche Bewohner:innen, komplett auf physischen Kontakt der Angehörigen zu verzichten. Sie lebten abgegrenzt, in ihren vier Wänden des Altersheims. Aktuell haben wir den Besuch der Angehörigen nicht so stark einschränkt wie letztes Jahr. Die Lage sieht aktuell besser aus, da mehr als ein Drittel der Bewohner:innen geimpft sind. Auch können die Angehörigen auf Voranmeldung mit den Bewohner:innen an einem separaten Tisch zu Mittagessen.

Wo siehst du dich in den nächsten zehn Jahren?
In den nächsten zehn Jahren sehe ich mich sicher noch in der Gesundheitsbranche. Ich sehe mich sicher weiterhin am Arbeiten, jedoch mit weniger hohem Pensum. Da ich sehr Heimatverbunden bin, sehe ich mich auch in den nächsten Jahren im Prättigau bei der Flury Stiftung arbeiten.

C. Imhof