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Landquart - Igis - Mastrils
30.10.2021
29.10.2021 14:17 Uhr

Yannick Kurmann: «Wir machen unser Ding.»

Bild: zVg
Yannick Kurmann ist ein umtriebiger Mann. Der Landquarter Musiker ist gleich bei zwei Bands aktiv und hat im vergangenen Jahr gleich zwei Alben rausgehauen, eines mit seiner Pop-Punk-Band Wave Cut und eines mit seiner Metalband My last hour. Wie er zur Musik gekommen ist, wann es wieder neue Musik gibt und welche Ziele er mit seiner Musik verfolgt, könnt Ihr hier nachlesen.

Wie bist du ursprünglich zur Musik gekommen?
Mit 13 hatte ich das erste Mal ein Singstar Microphone in der Hand. Ich weiss noch genau, wie wir im Wohnzimmer sassen und mit den bunten Microphonen «This Love» von Maroon 5 gesungen haben. In etwa zur gleichen Zeit haben Kollegen von mir eine Band gegründet, bei der noch der Sänger gefehlt hat. Mit Stimmbruch war es zuerst dann gar nicht mal so einfach, aber wir waren damals alle noch blutige Anfänger.

Ich hatte dann so eine Motivation, dass ich mich am liebsten selbst begleiten wollte. Dann habe ich zack auf Ebay so eine billige Fender Squier E-Gitarre mit einem richtig schlecht krosenden Verstärker bestellt. Es waren damals gerade Sommerferien, so habe ich sicher täglich fünf Stunden Gitarre gespielt. Mein Vater und meine Schwester hatten ab und zu nicht wirklich Freude dran, aber damals ist das Spielen der E-Gitarre zu meiner grossen Leidenschaft geworden.

Welcher Musiker hat dich am stärksten inspiriert?
Die ersten paar Jahre habe ich mich von Green Day, Simple Plan, Good Charlotte und Sum 41 inspirieren lassen. Also eigentlich immer von dem Zeug, das ich auch versucht habe nachzuspielen.

Später wurden härtere Bands ein Thema Bullet For My Valentine, Avenged Sevenfold, August Burns Red, Asking Alexandria, Bring Me The Horizon, A Day To Remember ein Thema.

Ich denke am meisten gelernt habe ich von A Day To Remember. Die haben nämlich ein bisschen von allem drin: Akustik Songs, Pop Punk bis zum Metalcore.

Erinnerst du dich noch an dein erstes Konzert?
Mein erstes Konzert war mit meiner kleinen Schülerband in Bonaduz auf dem Dorfplatz. Ich weiss noch, wie nervös ich gewesen bin. Ich war total angespannt und nach zwei Lieder hat meine Stimme nur noch gekrächzt. Zum Glück hatten wir noch eine Sängerin, die meinen Teil danach übernommen hat, da meine Stimme danach total weg war. Ich wurde rot wie eine Tomate.

Du spielst inzwischen bei Wave Cut und My last Hour. Wie wichtig ist es dir nicht nur in einem Genre daheim zu sein?
Es ist eine super Abwechslung.
Während My Last Hour mit einer richtigen Wand an Breakdowns und epischen Orchesterelementen alles wegbläst, hat Wave Cut das freche, spassige, was einfach mega cool ist. Es ist ein super Ausgleich.

Ich denke auch, wenn man zwei Bands im gleichen Genre hat, dann wird’s schwierig beim Schreiben: «Für wen schreibt man jetzt den Song? Band 1 oder Band 2?» So beginnt man sich selbst zu konkurrieren.

Bei Wave Cut bist du Gitarrist, bei My last Hour Bassist. Haben dich beide Instrumente fasziniert oder bist du aus der Not heraus Bassist geworden?
Grundsätzlich finde ich die Gitarre schon cooler als den Bass, weil ich es einfach geil finde Melodien zu spielen.  Aber es ist schon so, dass i mich als 3. Gitarrist an da Bass gestellt habe.
Im Nachhinein muss ich sagen, ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, weil Bass sauber spielen und richtig effektiv einsetzen, ist schwieriger als man denkt.

Wirklich viele Rockbands gibt’s inzwischen in Graubünden nicht mehr. Ist eure Musik auch immer eine Art Mission für die harten Klänge?
Nein, überhaupt nicht. Ich mache die Musik, die mir gefällt und die ich auch selbst höre. Mir ist bewusst, dass das nicht gerade der Radio Sound Nummer 1 ist, aber uns macht’s Spass. Wir geben gern Konzerte, sind bei Rock/Metal-Events dabei und machen unser Ding.

Bild: zVg

Trotz zwei neuen Alben im 2020 musstet ihr auf Konzerte verzichten. Wie habt ihr euch motiviert trotzdem am Ball zu bleiben?
Es war wirklich schwierig. Ich hatte sehr Mühe, da man bei dem ganzen Coronading einfach keine Ende gesehen hat. Ich habe oft versucht neues Material zu schreiben, doch oft habe ich nach zehn Minuten aufgehört und habe zu Call of Duty gewechselt.

Habt ihr die Zeit genutzt, um neues Material zu kreieren?
Wir haben irgendwann dann angefangen nicht mehr jede Woche zu proben. Das Songwriting wurde auch weniger und doch haben wir noch an ein paar coolen Songs gebastelt. Bei Wave Cut haben wir unser Liveset ein bisschen aufgepeppt. Jetzt singen dort nicht mehr nur zwei, sondern alle Bandmitglieder, was nochmals eine spannende Abwechslung gibt.

Was ich mir seit Anfang der Pandemie beibehalten habe, ist jeden zweiten Tag meine Stimme zu trainieren. Heute merke ich meinen Fortschritt dadurch extrem.

Ich denke, im nächsten Jahr dürfen sich die Fans auf neue Musik von My Last Hour und Wave Cut freuen.

Bild: zVg
Christian Imhof