Den dritten Rang belegt der Verein «mobiglias» mit dem Design-Wettbewerb und der vierte Rang geht an die Pensiline fermata autopostale in Poschiavo. Zwei weitere Werke wurden mit einer Anerkennung gewürdigt.
2. Platz für den Alpumbau
Auf der Kooperationsalp oberhalb von St. Antönien befindet sich das frisch umgebaute Alpgebäude umringt von einer kleinen Alpsiedlung. Alle Gebäude schützen sich mittels Ebenhöch, einem nahtlosen Übergang von Terrain zu Dach, vor Lawinen. Das Alpgebäude wurde seit den 70er Jahren als Ferienhaus und nicht mehr als Alphütte genutzt. In einer hohen Material- und Funktionalitäten-Kompetenz präsentiert sich das Alpgebäude als ein gelungenes Beispiel zur Erhaltung und Revitalisierung des Alpenraumes. Mit einer bemerkenswert hohen Sensibilität ist es den Planenden und Ausführenden gelungen, innerhalb der roten Lawinenzone und innerhalb des geschützten Siedlungsbildes, eine ursprünglich kleine Alphütte für zehn Personen bewohnbar und belebbar zu machen. Die hohe Handwerkskunst zeigt sich nicht nur im Erhalt der alten Substanz, sondern in den neuen Einbauten. Baumeister, Hafner und Spengler haben teilweise erstaunliche Lösungen entwickelt, welche in der Kreativität vom Zimmermann und Schreiner noch übertroffen werden. Nicht nur Effizienz, sondern auch Suffizienz (Platzbedarf bzw. Verdichtung) stehen bei allen Einbauten und Möbeln spürbar im Vordergrund. Alles gebaut aus einheimischer Bergfichte und Weisstanne, mit elaboriert materialspezifischen Verbindungen, welche auch in bewegten Mechanismen sorgfältig komponiert sind. Sämtliche Wand-, Boden- und Deckenaufbauten werden nur mit natürlichen Materialien Holz und Schafwolle, aufgebaut. Die Raumnutzungsflexibilität zieht sich als roter Faden durch, ob beim Kochen, Essen, Wohnen, Schlafen oder Nutzung der Feuchträume, wird jeder verfügbare Raum durch Staufächer und Mehrschichtnutzung erschlossen.