Mitten im Dorf Pany steht ein Gebäudekomplex, welcher ursprünglich von Pfadfindern errichtet worden ist. Die Gemeindeverwaltung, die Bushaltestelle und auch der Volg sind nicht weit entfernt von dem Gebäude, welches trotz eines gewissen Alters immer noch tipptopp in Schuss ist. Man fühlt sich beim Betreten der Räumlichkeiten fast ein wenig an eine stillgelegte Jugendherberge erinnert. Im Erdgeschoss stehen beispielsweise grosszügig angelegte Essensräume, und man kann sich gut vorstellen, dass hier vor nicht allzu langer Zeit das Leben getobt haben muss. «Dieser Raum ist noch ausgeschrieben», sagt Peter Müller, Präsident der Hallenbadgenossenschaft Pany, «ich könnte mir gut vorstellen, dass hier irgendwann wieder mal ein Café einzieht, da die Lage wirklich sehr günstig ist und so im Sommer und Winter Gäste beim Warten auf den Bus bewirtschaftet werden könnten.» Doch das sei noch ein wenig Zukunftsmusik. Nägel mit Köpfen seien dafür im Keller gemacht worden, wie der Pensionierte erklärt.
Erfolgreiche Reanimierung
In der Tat. Als wir aus dem Lift steigen, sticht einem das Bjioux auf der rechten Seite bereits ins Auge. Durch eine Scheibe in der Wand sieht man das kleine, aber feine Hallenbad. «Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so gross wirkt, es hat alles, was es für Schwimmbegeisterte und Badegäste braucht», ist sich Müller sicher, «und auch für die Entspannung ist gesorgt, denn wir haben hier sogar noch eine Sitzbank mit Sprudeldüsen im Bassin.» Der kurze Gang weckt nicht nur wegen der alten Werbeplakate nostalgische Gefühle, auch der Umstand, dass Teppiche den Weg zum Bad säumen, lässt einen zumindest emotional zurück in die Vergangenheit reisen. Am Ende des Gangs steht links eine kleine Turnhalle, die sich ideal zum Fussballspielen eignet, rechts geht eine Tür zu den Umkleidekabinen. In der Barfuss- oder zumindest Badeschlappenzone ist viel Platz vorhanden. Die Infrastruktur ist modern und wird von einer Putzfrau sauber gehalten. 20-jährig ist das Hallenbad und doch hat es in dieser Zeit schon einiges erlebt. 2015 wurde es stillgelegt, da die Reka sich aus Pany zurückzog. 2019 wurde es durch die Gründung der Hallenbadgenossenschaft Pany wiederbelebt. «Obwohl das Bad nur für knapp drei Jahre stillgelegt war, mussten wir mehrere zehntausend Franken investieren. Vor allem im Keller, wo die ganze Chemie gelagert wird, hatten wir mit dem schnellen Zerfall zu kämpfen», erklärt Peter Müller. Doch inzwischen nach gut drei Jahren seien sie mehr als zufrieden, wie alles funktioniere. «Inzwischen wird das Hallenbad rege besucht. Sogar Schulklassen kommen hier in den Schwimmunterricht, und auch viele Familien schätzen die Privatsphäre und Ruhe. Hier kann man für eine Stunde Badespass haben, ohne an die Masken- oder Zertifikatspflicht denken zu müssen.»