Für seine Jubiläumsversammlung hatte sich der Verband Bündnerischer Bürgergemeinden (VBB) mit Maienfeld die dritte Stadt am Rhein ausgesucht. Nächstes Jahr wird die Tagung nach 30 Jahren erstmals wieder in der zweiten Stadt am Rhein in Chur stattfinden. Nach der Begrüssung und Stadtvorstellung durch den Maienfelder Bürgerratspräsidenten Max Leuener sowie den Stadtpräsidenten Heinz Dürler führte VBB-Präsident Fredi Stocker speditiv durch die Versammlung. Alle statutarischen Geschäfte wurden genehmigt. Der Jahresbeitrag wurde für die Mitgliedergemeinden bei
1 Franken pro ortsansässigem Bürger (Minimumbeitrag 50 Franken) belassen. Theo Haas, langjähriger VBB-Präsident und Bürgerratspräsident von Domat/Ems, wurde für seine Verdienste zugunsten des Verbandes von der Versammlung zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Gelebter Dualismus
Regierungsrat Christian Rathgeb, Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden, überbrachte die Grüsse und Glückwünsche der Regierung und unterstrich, wie zuvor bereits der Präsident, die Wichtigkeit der Bürgergemeinden. Der «gelebte Dualismus» als Ergänzung zur politischen Gemeinde habe sich in vielen Belangen und Bereichen schon immer bewährt. Als Beispiele nannte er den Einsatz für eine nachhaltige Bodenpolitik oder die Pflege des historischen Erbes. «Die Bürgergemeinden leisten einen grossen und wertvollen Beitrag zum Föderalismus der Gemeinden. Zu diesem Dualismus gilt es auch in Zukunft Sorge zu tragen», betonte der Departementsvorsteher.
65 Bürgergemeinden
Simon Theus, Stellvertretender Leiter des Amts für Gemeinden, erläuterte den Anwesenden unter anderem einige statistische und finanzaufsichtsrechtliche Aspekte. Aktuell zähle der Kanton 65 Bürgergemeinden sowie 8 bürgerliche Genossenschaften. Leider gebe es immer noch einzelne Bürgergemeinden, welche keine eigenständige Rechnung führen würden. Bis jetzt habe man angesichts der Einführung von HRM2 Verständnis für ein Zuwarten gehabt; seit 2019 würden nun aber alle politischen Gemeinden ihre Rechnungen nach dem neuen Rechnungsmodell ablegen, wonach ein weiteres Zuwarten nicht mehr toleriert werde. Man stehe mit den entsprechenden Bürgergemeinden in Kontakt und werde sie entsprechend unterstützen.