Mit 30er-Zone gegen die Blechlawine?

Besonders auffällig ist die neue 30er-Zone, wenn man von Trimmis her kommt und neu gezwungen ist, das eigene Gefährt von zwischenzeitlichen 80 Stundenkilometer auf gemütliche 30 herunter zu drosseln. Als ich dieses kuriose Fahrerlebnis zum ersten Mal hatte, dachte ich mir, dass die beiden Gemeinden nun doch noch ein Rezept gegen den Tourismusverkehr gefunden haben. Das Dorf abzusperren, wie es Ueli Thöny mit Schiers macht, ist ihnen ja nicht erlaubt worden. Doch mit dem Tourismusverkehr haben diese neuen 30er-Zonen nichts zu tun, sagt Gemeindepräsident von Zizers, Peter Lang. «Das Tempo 30 auf der Kantonsstrasse wurde im Zusammenhang mit dem Lärmgutachten, welches durch das kantonale Tiefbauamt veranlasst wurde, eingeführt.» In diesem Zusammenhang sei innerhalb des Siedlungsgebietes gleich flächendeckend Tempo 30 realisiert worden. Dies zwar nicht, um die Tourismus-Autolawine im Winter aus Zizers zu verbannen, aber durchaus auch mit gewissen Zielen, die sich für die Bevölkerung von Zizers positiv auswirken könnten. «Auf der Kantonsstrasse soll das Tempo 30 unter Beibehaltung der Fussgängerstreifen eingeführt werden. Dies zur Steigerung der Verkehrssicherheit insbesondere für Fussgänger und Kinder. Zudem schaffen wir es so, die Wohn- und Lebensqualität zu erhöhen.» Ähnlich sieht die Situation übrigens in Landquart aus. Dort wurden 30er-Zonen vor allem im Bereich der Schule eingeführt und auch dort stehen laut Gemeindepräsident Sepp Föhn die Sicherheit, der Lärmschutz und in einem späteren Schritt die Lebensqualität im Vordergrund. Auch wenn das Thema im ersten Moment vielleicht ein Aufreger ist für Menschen, die möglichst schnell durch Zizers oder Landquart rauschen wollen, ergibt sich doch dadurch die Chance, die beiden Dörfer mal wieder genauer zu betrachten und vielleicht sogar neu für sich zu entdecken. Ob es zudem noch eine abschreckende Wirkung für Touristen haben wird, zeigt sich dann allerspätestens Ende November, wenn die ersten Skigebiete in der Region ihre Türen öffnen.